Neue Musik von den Elektronikmeistern GusGus und Amon Tobin

Zu den glanzvollen Exporten Islands zählt seit den 90er-Jahren das Kunst- und Musikkollektiv GusGus. Mit "Polyesterday" hat es, damals noch auf dem legendären Indie-Label 4AD beheimatet, einen Klassiker des experimentellen Techno hingelegt.

In den Folgejahren wandte sich die Band in brutal wechselnder Besetzung stärker dem House zu. Das neue Werk "Arabian Horse" auf Kompakt vereint sowohl wieder Sänger Daniel Agust Haraldsson als auch Sängerin Urdur Hakonardottir aka Earth und zeigt die richtige Temperatur aus Hymne, Süße, Ekstase und Klaustrophobie. Bester Song: die Tanzhymne "Over", die dermaßen einheizt, dass man sofort unter einem Geysir tanzen möchte.

Gute Kunde auch für alle Fans des in London basierten brasilianischen DJs und Produzenten Amon Tobin. Soeben hat er mit "Isam" ein neues Werk fertiggestellt, auf dem er Drum 'n' Bass, Samba und wilde Störgeräusche mixt. Seit 1996 frönt er seiner Besessenheit von Samples - bis zu 80 kommen pro Track zum Einsatz - und einer innigen Liebe zu Effektgeräten. Leblos klingt seine Musik deswegen nicht. Alles ist am richtigen Platz.

GusGus: "Arabian Horse" (Kompakt); Internet: www.gusgus.com ; Amon Tobin: "Isam" (Ninja Tune); Internet: www.amontobin.com