Das Japan Film Fest zeigt bis zum 29. Mai mehr als 100 Lang- und Kurzfilme von der Komödie bis zum Samurai-Epos

Ein neuer Film von Takashi Miike: Bei dieser Ankündigung zuckt der ein oder andere zusammen - aus Vorfreude auf ein neues Leinwand-Massaker des Regie-Exzentrikers oder aus Angst, was der japanische Wirbelwind da jetzt wieder aufs Publikum loslässt. Mit "13 Assassins", zu sehen im Rahmen des Japan Film Fests, macht er es - im besten Sinne - allen recht. Sein Film ist so spektakulär wie klassisch, erzählt einerseits eine traditionelle Samurai-Geschichte im Kurosawa-Stil und hat dabei doch das gewisse Miike-Etwas.

Der Zweistünder entführt ins Japan des 19. Jahrhunderts. Hier wütet der brutale Lord Naritsugu, ein sadistischer Halbbruder des Shogun, der zum puren Vergnügen foltert und mordet. Sein jüngstes Opfer, eine Frau, der er Arme, Beine und Zunge amputieren ließ, bringt das Fass zum Überlaufen. Der Samurai Shinzaemon Shimada beschließt, eine Kämpfertruppe zusammenzustellen, um Naritsugu zu ermorden - mithilfe eines Hinterhalts, in den der Wahnsinnige und seine 200 Leibwächter gelockt werden. Was folgt, ist eine der spektakulärsten Kampfszenen, die das an Spektakeln ja nicht gerade arme Genre des Samuraifilms zu bieten hat. Ein Bildersturm von ungeheurer Körperlichkeit und Wucht.

Fraglos ist "13 Assassins" ein Höhepunkt des Japan Film Fests, doch auch sonst wird mit 100 Kurz- und Langfilmen unterschiedlichster Genres viel geboten. Da ist der mit Spannung erwartete Mystery-Thriller "Hotel Chelsea (29.5., 3001), die im Pornomilieu angesiedelte Komödie "Love+Loathing+Lulu+Ayano" (26.5., Metropolis) oder der Anime-Kassenknüller "Arrietty" (28.5., Metropolis), produziert vom Studio Ghiblis ("Prinzessin Mononoke"). Und dass bei "Alien vs. Ninja" vor allem Actionfreunde auf ihre Kosten kommen, dürfte klar sein. Ein weiteres Highlight: der Besuch der japanischen Sängerin Naomi Oroji, die die Hauptrolle im Musikfilm "Amachoro" (28.5., 3001) spielt und vor der Vorführung ein kurzes Konzert geben wird.

Japan Film Fest bis 29.5., Metropolis, 3001, B-Movie, Projektor (Sternstraße 4); www.jffh.de