Der Kiezzirkus gastiert wieder im Docks

Hereinspaziert, hereinspaziert, der Zirkus ist in der Stadt! Der Kiezzirkus (Foto: Docks) kommt allerdings ohne Clowns, Artisten und anderes fahrendes Volk aus. Auch auf dressiertes Getier muss der geneigte Gast verzichten.

Dafür steigt mit Balkanoid eine Band in die Manege, die diese eklatanten Unterhaltungsmängel eines klassischen Zirkusprogramms mehr als ausgleicht. Inspiriert von den Klängen des Balkans und des Orients stürmt die hanseatische Antwort auf Gogol Bordello und Shantel quer durch alle Genres, die sich mit Bläsern und Akkordeon effektvoll in Szene setzen lassen.

Und wer Stimme und Erscheinung von Frontfrau Sadeta Kamber-Gomes nicht bereitwillig verfällt, der wird auch mit größeren Mengen Wodka und Slibovitz nicht ins Leben zurückzuholen sein.

Wenn die Band Pflicht und Kür erfüllt, auch noch den letzten mitgezerrten Feiermuffel in Tanzlaune versetzt hat, übernimmt Grammophonika den Staffelstab des gepflegten Exzesses. Dann sorgt der Plattenjongleur mit Electro-Swing, Ska und noch mehr Balkan-Beats dafür, dass die Stimmung anhält, dass der Abend wie im Rausch verfliegt, dass man irgendwann - schweißnass und müde getanzt - aus dem Docks wieder herausstolpert. Nur, um verdattert festzustellen, dass die Vöglein bereits zwitschern, die Sonne schon wieder aufgegangen ist.

Kiezzirkus Fr 27.5., 23.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Eintritt 6,-; www.docks.de