Kunsthalle. Es gibt künstlerisch-literarische Doppelbegabungen wie Ernst Barlach oder Günter Grass. Aber auch wenn die meisten Literaten nicht selbst bildkünstlerisch tätig sind, haben sie häufig gerade zur Malerei eine besondere Beziehung. Für das Literaturhaus und die Hamburger Kunsthalle war das Anlass, im Frühjahr 2009 eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zu starten. Damals luden sie fünf renommierte deutsche Autoren ein, sich aus den Beständen des großen Hamburger Kunstmuseums ein Lieblingsbild zu suchen und sich diesem literarisch anzunähern. Nun wird das Projekt "Bildbeschreibung" schon in der dritten Runde fortgesetzt.

Von Mai bis Oktober lesen Elke Heidenreich, Michael Krüger, Georg Klein, Alissa Walser und Thomas Kapielski abwechselnd in der Kunsthalle und im Literaturhaus die Essays, die sie in der Auseinandersetzung mit jeweils einem Hamburger Kunstwerk geschrieben haben. Den Auftakt macht am Sonntag Thomas Kapielski, der im vergangenen Jahr mit dem Preis der Literaturhäuser und erst kürzlich mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor ausgezeichnet wurde. Der 1951 geborene Autor ist auch bildender Künstler und Musiker, für die "Bildbeschreibungen" also eine Idealbesetzung. Als Thema seines Essays hat der Schriftsteller das Gemälde "Mädchen im Grünen" des Expressionisten Otto Mueller gewählt. Moderiert wird der Abend in der Kunsthalle von dem Expressionismuskenner Rolf-Peter Baacke.

Bildbeschreibung: Thomas Kapielski So 11.00 Kunsthalle (U/S Hauptbahnhof), Glockengießerwall, Eintritt 10,-/8,-/6,-; Infos im Internet unter www.hamburger-kunsthalle.de