Jede Art zu spielen ist erlaubt, nur nicht die langweilige. Das leicht abgewandelte Zitat von Voltaire kommt einem in den Sinn, wenn man die Ankündigung einer Gemeinschaftsproduktion zwischen den Bläsern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und des Shigeyama-Ensembles aus Kyoto liest. Mozarts "Zauberflöte" haben die Schauspieler als Kyogen-Theater inszeniert, das man sich als das komödiantische Gegenstück zum No-Theater vorstellen muss. Hier wird nicht gesungen, sondern das Libretto wird in parodistischer Form von den Akteuren gespielt.

Als musikalisches Rückgrat dient dabei die sogenannte Harmoniemusik, bei der die Opernpartitur für Bläseroktett und Kontrabass gesetzt ist und sich so als kostengünstige Alternative zur kompletten Opernaufführung empfiehlt. Da Oper in Japan ohnehin nur sehr schwer zu realisieren ist, hat sich die Bremer Kammerphilharmonie schon wiederholt mit dem Shigeyama-Ensemble zusammengetan und auf Tourneen durch Japan den "Don Giovanni" und "Die Hochzeit des Figaro" als Kyogen-Theater gegeben.

Die Zauberflöte als Kyogen-Theater Mo 23.5., 20.00, Thalia-Theater (U Mönckebergstraße, MetroBus 4/5), Gerhart-Hauptmann-Platz, Tickets zu 7,- bis 35,- unter T. 32 81 44 44