Die Französin Miss Kittin lädt zum noblen Electroclash

Sie sind rar gesät, aber es gibt sie. DJs, die eigenständige Musik aus lauter Konserven destillieren. Eine von ihnen ist Caroline Hervé, besser bekannt als Miss Kittin (Foto: Windish Agency). Vom französischen Grenoble zog sie aus nach Berlin und Paris, eine anspruchsvolle Electronica-Gemeinde zu beglücken.

Miss Kittin studierte zunächst Kunst und wurde eher durch Zufall zur Plattendreherin. Dann aber richtig. Mit ihrem musikalischen Seelenverwandten The Hacker brachte sie mit "First Album" ein wegweisendes Werk des Electroclash heraus. Ein Gebräu aus derben Rhythmen, Sprechgesang und allerlei unfrohen Melodien. Das klangirgendwie schmutzig und grob verzerrt, aber toll. Doch man trennte sich wieder. In der Folge hatte Miss Kittin auch solo Erfolg. Mit"I Com" landete sie 2004 ein Hitalbum, das auch jenseits der Nische von DJ- und Klubkultur goutiert wurde. Bis zum zweiten Album BatBox 2008 ließ sie wieder einige Jahre verstreichen. Erst 2009 erschien mit "Two" endlich eine weitere Zusammenarbeit mit The Hacker, die erneut für Furore sorgte.

Sie wolle gerne einmal die Erde von oben sehen, sagte Miss Kittin einmal. In Grenoble hätten sie immer die Menschen genervt, die Angst vor unbekannten Erfahrungen hatten. Die hat sie definitiv nicht. Und eine Rampensau ist sie auch.

Miss Kittin Sa 21.5., 23.30, Ego (S Reeperbahn), Talstraße 9, Eintritt 10,-; www.misskittin.com