Die traditionsreiche Hamburger Bücherschau quod libet muss abgesagt werden

Hamburg. Die renommierte Antiquariatsmesse quod libet, die am 18. und 19. November in Hamburg stattfinden sollte, ist abgesagt worden. In einer Mitteilung der Geschäftsführung heißt es: "Leider reicht die Anzahl der uns vorliegenden Anmeldungen nicht aus, um eine für Aussteller und Publikum attraktive Messe seriös veranstalten zu können." Darüber hinaus seien die Rückmeldungen der Antiquare auf das Dialog-Angebot der Veranstalter zu gering gewesen. Man schließe daraus, "dass ein niveauvolles Messeforum im Norden seitens der Antiquare nicht gewünscht ist, und insofern bleibt uns keine andere Möglichkeit, als die quod libet für dieses Jahr abzusagen."

Während in früheren Jahren noch 50 bis 60 Aussteller ihr teilweise recht hochwertiges Angebot offerierten, hatten sich diesmal bis zum 15. Mai nur 13 Antiquariate angemeldet, als Minimum für eine attraktive Messe gelten jedoch 40 Aussteller.

Bereits 2010 war die Hamburger Messe aufgrund des mangelnden Interesses der Antiquariate ausgefallen. Ob es 2012 noch einmal einen Versuch geben wird, ist zurzeit völlig offen. Auf die Frage nach den Ursachen, sagte Veranstalterin Frauke Luckwaldt dem Abendblatt: "Marktbeherrschend sind inzwischen die Internetplattformen, was den Kostendruck für die klassischen Antiquariate enorm erhöht hat. Obwohl eine Messebeteiligung bei uns nur etwa 1000 Euro beträgt, können sich das viele Antiquare nicht mehr leisten."

Die quod libet gilt als das wichtigste bibliophile Ereignis in Norddeutschland, hat aber keinen größeren internationalen Anspruch. Auch andere Messestandorte wie zum Beispiel Berlin oder München haben mit stetig sinkenden Ausstellerzahlen zu kämpfen. Mit 80 Ausstellern konnte sich lediglich Stuttgart in diesem Jahr gegen den Trend gut behaupten.