Berlin. Trotz Unruhen in Burkina Faso geht der Bau des von Christoph Schlingensief geplanten Operndorfs weiter. "Es wurde die ganze Zeit weitergebaut, die Schule ist so gut wie fertig", sagte Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz, die Bauleiterin des Projekts. Inzwischen habe sich die Lage etwas beruhigt. Sie wolle Anfang Juni wieder dorthin reisen. Im Oktober soll für rund 50 Erstklässler der Unterricht beginnen.

Schlingensief war im August 2010 an Lungenkrebs gestorben. Laberenz sagte, im April sei sie nicht wie geplant nach Burkina gereist, weil es Unruhen und Ausgangssperren gegeben habe. "Eigentlich ist Burkina ein sehr ruhiges, friedliches Land, eine Demokratie", betonte die 30-Jährige. Angst müsse man nicht haben. Positiv sei auch, dass der Staat hinter dem Projekt stehe.

Laberenz sagte, der Schulbetrieb sei für ein Jahr gesichert. "Wir starten mit einer Grundschule, die jedes Jahr neue Erstklässler aufnehmen wird", sagte sie. Die Analphabetenrate liege in Burkina bei nahezu 80 Prozent. "Wir planen daher auch Kurse im Lesen und Schreiben für die Eltern."