Nach krankheitsbedingter Pause meldet sich das Folk-Quintett O'Death zurück

Molotow. Der Tod kam O'Death ziemlich nahe. Während einer Tournee vor zwei Jahren wurde bei Schlagzeuger David Rogers-Perry ein bösartiger Knochentumor festgestellt - die Tour wurde abgebrochen, Rogers-Perry musste sich ohne ausreichende Krankenversicherung einer teuren Chemotherapie unterziehen und bekam ein Implantat in die Schulter eingesetzt. Die Band-Aktivitäten ruhten während seiner Rekonvaleszenz.

Doch der Trommler sprang dem Tod noch mal von der Schippe: Am 31. Juli 2010 stand er beim Newport Folk Festival wieder mit seiner Band auf der Bühne. Im Winter nahm das Quintett aus Brooklyn/New York dann das dritte Album "Outside" auf, das am 3. Juni in Deutschland erscheinen wird.

Darauf lässt O'Death es ruhiger angehen als auf den beiden vorangegangenen Alben. Die Songs reflektieren die düsteren Monate, die hinter der Band liegen, doch aus dieser Besinnung sind ein paar geradezu fröhliche Nummern entstanden, wie "Black Dress" und "Back Of The Garden". Bei "Don't Come Back" denkt man an Tom Waits, bei "Ourselves" und "Ghost Head" an englische Folklore. Es gibt aber auch Lieder, die an die alten O'Death erinnern wie "Alamar". Darin zeigt sich die andere Seite dieser ungewöhnlichen Folkband - und die heißt Punk. Beim Konzert heute im Molotow wird sich die Waage sicher mehr zu dieser lauten und wilden Seite neigen.

O'Death heute 21.00, Molotow (U St. Pauli), Spielbudenplatz 5, Karten 11,-; www.odeath.net