Der Grafiker Wolfgang Werkmeister macht Druck in seiner Geburtstagsausstellung

Altonaer Museum. Wer Wolfgang Werkmeister dabei beobachtet, wie er an der Presse steht und seine Radierungen druckt, begreift schnell, dass es sich dabei nicht nur um Kunst, sonder auch um schwere körperliche Arbeit handelt. Die Presse steht diesmal in der Ausstellung, die das Altonaer Museum jetzt anlässlich des 70. Geburtstags des namhaften Hamburger Grafikers zeigt. Etwa 100 Radierungen, die er aus einem wesentlich größeren Fundus ausgewählt hat, dokumentieren vier Jahrzehnte eines künstlerischen Schaffens, in dem sich Werkmeister auf ganze eigene Art mit Landschafts- und Städtemotiven auseinandergesetzt hat. Zu sehen sind Blätter aus dem Westküsten-, dem Ostküsten- und dem Hamburg-Zyklus sowie Motive aus Norwegen und Marokko.

Werkmeister ist Realist, er geht von der Natur aus, die er in eine flächenhafte grafische Komposition fasst, die von Kontrasten bestimmt wird. In vielen seiner Blätter stellt er blendendes Weiß gegen knallhartes Schwarz. Wahrscheinlich ist er der einzige Künstler, der sich jahrzehntelang mit Hamburger Motiven auseinandergesetzt hat, die bei ihm buchstäblich wie urbane Landschaften erscheinen.

"Als ich nach Hamburg kam, habe ich die Stadt mit ihren vielfältigen Strukturen als grafisches Wunderland erlebt", sagt der gebürtige Berliner, der im Weserbergland aufwuchs und seit 1964 in der Hansestadt lebt, deren magische Schönheit ihn immer wieder aufs Neue fasziniert.

Wolfgang Werkmeister. Meisterwerke aus vier Jahrzehnten bis 14. 8., Altonaer Museum (S Altona), Museumstraße, Di-So 10.00-17.00; Sa 14.5., 14.30-17.00: Werkmeister führt die Kunst des Radierens in der Ausstellung vor