Eine Entschuldigung von Sven Stillich

Es gibt Sommermusik (auch abseits von "Sommerhits"), und es gibt Wintermusik. Frühlingsmusik und Herbstmusik gibt es natürlich auch. Es erscheint jeden Tag neue Musik für jede erdenkliche Temperatur und Stimmung. Das muss man auch nicht schlecht finden. Nur: Zu Hause auf meinem Schreibtisch unterhält sich bestimmt gerade die neue Platte der Fleet Foxes mit dem neuen Album der Beastie Boys darüber, ob sie es langsam persönlich nehmen sollen, dass ich noch nicht einmal reingehört habe. Bei dem Thema könnte sich allerdings auch Tyler The Creator beschweren, die im Abendblatt hochgelobte Platte von "finn." natürlich auch, und die Protestbriefe von Lykke Li wären bestimmt auch schon unterwegs, würde sie davon wissen, dass ich sie seit Wochen ignoriere.

An dieser Stelle: Es tut mir leid. Und wenn ich schon einmal dabei bin, bitte ich auch all die leider noch ungelesenen Bücher (Arno Geiger) und ungesehenen Fernsehserien ("Mad Men") um Entschuldigung.

Es gibt jeden Tag so viel Neues zu entdecken. Und das ist an sich großartig. Aber nur oberflächlich über alles drüberhören, -lesen oder -gucken - das will ich eben auch nicht.

Bei der Musik immerhin gibt es einen Grund für den Stau: Ich höre gerade die ganze Zeit nur eine Platte. "The Piper at the Gates of Dawn" von Pink Floyd. Erschienen 1967.