Das umwerfend gestrige Psychedelic-Metal-Trio Castle debütiert mit “In Witch Order“

Wie schön, dass es das immer noch gibt: eine Band, über die sich im Internet fast nichts finden lässt, die keine Website hat, die so gut wie keine Interviews gibt, aber mit ihrem Debüt wie eine reitende Leiche aus dem düsteren Nebelwald in die Psychedelic-Metal-Welt geprescht kommt. Castle heißt diese Band ganz unverfänglich, doch ihr Album "In Witch Order" ist alles andere als beliebig und harmlos.

Beim deutschen Label Ván Records unter Vertrag, das uns schon die gefeierten Okkultrocker The Devil's Blood beschert hat, klingt Castle wie aus der Zeit gefallen. Ist das wirklich eine aktuelle Band und nicht etwa eine aus den frühen Siebzigern? Kommt diese Platte tatsächlich frisch aus dem Presswerk und nicht vom staubigen Dachboden? Jefferson Airplane und Black Sabbath kommen als Bezugspunkte in den Sinn oder aktuelle Freunde des gediegenen Retro-Doom-Sounds wie Blood Ceremony. Sexy die rauchige Stimme von Bassistin Elizabeth Blackwell, treibend die Rhythmusarbeit von Schlagzeuger Al McCartney, in bester Hardrock-Tradition das Riffing von Gitarrist Mat Davis - die auf 275 Exemplare limitierte Vinyl-Version dürfte schnell weg sein. Aber für alle Zuspätkommer gibt's ja noch die CD.

Castle: "In Witch Order" (Ván Records)