Die poetische Doku “Schmuck der Straße“ erzählt von Transsexuellen

Sie machen sich zusammen schön, gehen zum Friseur, schneidern und kochen - das Haus, in dem sie wohnen, liegt in der Schmuckstraße auf St. Pauli. Im Parterre die Bar von Donatella, Treffpunkt und erster Anlaufpunkt für einen ganz besonderen Frauen-Kosmos. Eva, Kelly, Chiqui, Alejandra und Amaloa sind transsexuelle Männer aus Lateinamerika, die sich im Hamburger Rotlichtmilieu eine neue Existenz aufbauen wollen.

Rosa Baches, die seit 2003 in Hamburg als Cutterin arbeitet, und der Filmemacher und Produzent Dirk Manthey erzählen in ihrem Dokumentarfilm "Schmuck der Straße" die Geschichten ihrer Protagonistinnen aus dem Bewusstsein ihrer Einzigartigkeit. Der Fokus des poetischen Bilderreigens liegt ganz auf den alltäglichen Verrichtungen der Frauen. Respektvoll, mit zurückhaltender Bewunderung, nähert sich die Kamera (Oliver Eckert) ihren Akteuren, lässt sie in langen Gesprächssequenzen ihre Gedanken und Gefühle äußern. Aber auch die "unglamourösen" Seiten wie der Wunsch, aus der Prostitution auszusteigen, die Beschaffung von möglichst wirksamen Hormonen oder die langen Stunden auf der Straße fügen sich nahtlos in die höchst sehenswerte Dokumentation.

++++- Schmuck der Straße D 2010, 75 Min., ab 12 J., R: Rosa Baches, Do/Fr/Mo/Di/Mi Abaton