Elandsdoorn, ein Township in der südafrikanischen Provinz. Hier lebt Chanda (Khomotso Manyaka), ein Mädchen, das gern zur Schule geht. Doch dann ist alles anders: Chandhas kleine Halbschwester stirbt, auch die Mutter (Lerato Mvelase) erkrankt schwer, und weil ihr Stiefvater Jonah (Aubrey Poolo) nur betrunken in der Kneipe hockt, muss sich Chandha um alles kümmern. Plötzlich ist der Stiefvater ganz verschwunden, die Mutter muss ins Krankenhaus, die sonst so hilfsbereite Nachbarschaft geht auf Distanz. Chandha ist auf sich allein gestellt.

Der Film des in Südafrika geborenen deutschen Regisseurs Oliver Schmitz beruht auf Allan Strattons Roman "Life, Above All - Worüber keiner spricht". Es dauert denn auch sehr lange, bis das Wort "Aids" fällt. Es geht also um ein Tabu, um Aberglauben und Angst, um Scham und Schweigen. Dabei wird Chandha zur Heldin, die mit ihren zwölf Jahren nicht nur eine erstaunliche Lebenstüchtigkeit und -klugheit an den Tag legt, sondern sich auch gegen jedes Misstrauen zu behaupten weiß. "Geliebtes Leben" - diese zwei Worte werden so zur griffigen Maxime, die ein wenig widerstandslos politische und soziale Bedingungen ausklammert. Darauf deuten auch die lichtdurchfluteten, farbenfrohen Bilder hin, die Schmitz für seine Geschichte findet: Es wird schon alles gut gehen.

+++-- Geliebtes Leben D/Südafrika 2010, 106 Min., ab 12 J., R: Oliver Schmitz, D: Khomotso Manyaka, täglich im Passage; www.geliebtesleben.senator.de