Dem Kinderfilm “Löwenzahn - Das Kinoabenteuer“ unterlaufen zu viele Schnitzer

"Kein Erklärfilm, sondern ein Actionfilm", so bringt Guido Hammesfahr alias Fritz Fuchs den Unterschied zwischen dem TV-"Löwenzahn" und diesem Kinofilm auf den Punkt. In der Tat, am Anfang füllen gleich Hannibals Elefanten beim Marsch über die schneebedeckten Alpen das Bild, bald darauf eine ganze Horde Fledermäuse in einer finsteren Höhle. Gemütlich geht es in diesem Film wirklich nicht zu, in dessen Mittelpunkt die Jagd nach dem Schatz des Hannibal steht. Den haben zwei kleine Jungen einst in einer Höhle gesucht - als es brenzlig wurde, ließ der eine den anderen im Stich. Jahrzehnte später ist aus dem einen der Entdecker und Erfinder Fritz Fuchs geworden, aus dem anderen der böse Roman Zenkert (Dominique Horwitz spielt ihn einmal mehr mit lustvoller Übertreibung). Der entführt drei Hundewelpen und setzt Fritz damit unter Druck, die Schatzkarte herauszugeben.

Ein turbulentes Abenteuer beginnt, in das auch die elfjährige Laila und ihre Tante Yasemin, bei der sie gerade zu Besuch weilt, verwickelt werden. Denn Roman und seine Geliebte Cora (Petra Schmidt-Schaller als blondes Gift) schrecken vor nichts zurück.

Regisseur Peter Timm, kinderfilmerprobt u. a. mit den beiden "Rennschwein Rudi Rüssel"-Filmen, setzt hier auf Spannung, die den Zuschauer ganz schön atemlos zurücklässt, ein Song mit dem Titel "Adrenalin", den die angesagte Boygroup Apollo 3 beisteuert, ist durchaus Programm. Dass ihm dabei aber gleich zu Beginn einige kapitale Schnitzer unterlaufen (ein überfahrener Hund vermag noch ein beträchtliches Stück weit zu laufen; mit dem Mofa wird ein Auto eingeholt) nimmt dem Film einiges.

+++-- Löwenzahn - Das Kinoabenteuer D 2011, 92 Min., ab 6 J., R: Peter Timm; D: Guido Hammesfahr, Ruby O. Fee, Dominique Horwitz, Petra Schmidt-Schaller, Sanam Afrashteh, Sa/So/Di im 3001; www.loewenzahn-daskioabenteuer.de