Das Drama “La Yuma - Die Rebellin“ überzeugt

Yuma (Alma Blanco) lebt im Barrio von Managua, der Hauptstadt Nicaraguas. Hier haben Straßengangs das Sagen. Kein Milieu, das irgendwelche Perspektiven böte. Darum trainiert Yuma eifrig in einem Box-Gym - bis der Promoter Polverita ihr einen ersten Kampf verschafft. Eigenes Geld verdient sie tagsüber in dem Klamottenladen einer Freundin ihrer Mutter. In der Zwischenzeit hat Yuma den Studenten Ernesto (Gabriel Benavides) kennengelernt, der ausgerechnet von ihrem Bruder beklaut wurde. Keine gute Voraussetzung für eine vertrauensvolle Beziehung. Doch es kommt noch schlimmer. Der Liebhaber der Mutter missbraucht Yumas kleine Schwester ...

Regisseurin Florence Jaugey beschreibt mit beklemmender Authentizität die Lebensbedingungen in den Slums einer lateinamerikanischen Großstadt. Hier ist schwer, sich von den alten Gangs zu lösen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder sich über soziale Klassen hinweg zu verlieben. Das Boxen wird so zur Metapher für den Lebenskampf, vielleicht sogar für den gesellschaftlichen Aufstieg. Titeldarstellerin Alma Blanco trägt fast den gesamten Film. In einer Mischung aus Frust und Lebenshunger, aus Kraft und Dünnhäutigkeit verleiht sie ihrer Figur ein komplexes Profil. Und dann endet der Film mit einer märchenhaften, wunderschönen Utopie, die man gar nicht erwarten durfte.

++++- La Yuma - Der eigene Weg Nicaragua 2009, 87 Min., ab 12 J., R: Florence Jaugey, D: Alma Blanco, bis 16.5. im 3001 (OmU); www.kairosfilm.de