Kampnagel. Betrachten wir experimentelle Kunst mal ganz wörtlich: naturwissenschaftlich. Genau so geht es nämlich bei "Gap Feeling" zu. Anlässlich des YoungStar-Fests zeigt eine Gruppe von Hamburger Nachwuchskünstlern "Gap Feeling", eine Outdoor-Performance-Installation, die sich in sechs aufeinandergestapelten Schiffscontainern auf dem Kampnagelgelände abspielt.

Gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv AKHE erzählen die sieben jungen Hamburger Geschichten aus den Schiffscontainern heraus. Diese werden aber nicht aus einem Buch vorgelesen, sondern kommen in Gestalt von chemischen und physikalischen Experimenten, von Schauspieleinlagen, Puppenspiel oder Musik daher.

Jeder Container ist dabei ein kleines Einzel-Universum, durch ein Guckloch in der Wand zu bestaunen, zusammen ergibt sich daraus ein im positiven Sinne reizüberfluteter Setzkasten.

Entwickelt wurde "Gap Feeling" mit Unterstützung des St. Petersburger Künstlerkollektivs AKHE, einer Gruppe, die bekannt und preisgekrönt für ihre Mischung aus Performance Art, Happening, Theater und Installation ist.

In "Gap Feeling" geht es um inszenierte Einsamkeit. Obwohl die Figuren in den Schiffscontainern scheinbar eng miteinander verbunden sind, trennen sie (in diesem Fall) Stahlwände voneinander. Eine Metapher für den Gemütszustand vieler junger Erwachsener. Soll man also Einsamkeit betäuben, übertönen, sich ihr hingeben? Die Nachwuchskünstler probieren alles aus - getrennt im Kollektiv.

Gap Feeling Do 12.5. bis So 15.5., 20.00, Kampnagel (Bus 173), Jarrestraße 20, Eintritt 5 bis 12 Euro, www.kampnagel.de