Positive Bilanz und Zukunftsperspektive für das Junge Schauspielhaus von Klaus Schumacher

Hamburg. Der Erfolg ist beeindruckend. Klaus Schumacher, der Leiter des Jungen Schauspielhauses, hat es geschafft, in fünf Jahren das Kinder- und Jugendtheater im Malersaal und Rangfoyer des Schauspielhauses institutionell aufzubauen und künstlerisch viel beachtet sowie mehrfach preisgekrönt zu etablieren. Mit den 2009 gestarteten Utopia-Projekten haben Schumacher und sein kleines, engagiertes Team durch ihre Bus- und Klassen-Stücke Theater auch in die Schulen und Stadtteile gebracht. Neue Netzwerke sind geknüpft worden, die den Heranwachsenden die Theaterkunst näher bringen, Schwellenängste abbauen und sie zu einem künftigen Publikum heranziehen sollen.

Die vertragliche Zusicherung an die neue Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier, autonom den Malersaal nützen zu können, hat das Junge Schauspielhaus ab 2013 der festen Spielstätte beraubt. Eine neue auf dem Theatergelände in der Gaußstraße habe die Stadt nun fest zugesichert, wie Schumacher bei der Präsentation seines Programms für 2011/12 erklärte. Die Kulturbehörde werde die Mietkosten für die rund 2000 Quadratmeter im Gebäudekomplex übernehmen, den sich das Junge Schauspielhaus mit der Hamburger Theaterakademie teilen soll. Beide Institutionen unter einem Dach - die eine zur Ausbildung von Bühnenkünstlern, die andere für die Arbeit mit ihnen - fördert künstlerischen Austausch und die künftig engere Kooperation.

Das neue dreistöckige Haus, finanziert vom privaten Investor Hans Schmidt-Möbius, dem Eigner des Geländes in Bahrenfeld, soll auf einem 15 Meter breiten Streifen hinter der Schauspielhaus-Probebühne entstehen. Zwar ist noch keine klare Entscheidung über die Architektenentwürfe gefallen, wie Intendant Jack Kurfess erklärte, doch solle im Herbst mit dem Bau begonnen werden. Die Theaterakademie, die bereits 2012 die Zeise-Hallen räumen muss, erhält eine Bühne sowie Ballettsaal und Unterrichtsräume, das Junge Schauspielhaus einen großen zweigeschossigen Saal (200 Plätze), ein Studio (100 Plätze), Garderoben, Räume für Büros, Proben und Technik. Die infrastrukturelle Verbindung mit dem Haupthaus bleibt bestehen.

Im Malersaal eröffnet Schumachers Inszenierung von "Wut" nach dem Film von Max Eipp die Saison. Barbara Bürk und Clemens Sienknecht bearbeiten Carrolls "Alice im Wunderland", eine "Nathan"-Version für Jugendliche hat Premiere sowie die Uraufführung eines neuen Stücks von Nino Haratischwili. Bekäme das Junge Schauspielhaus seinen festen Spielort in der Stadt, ginge Schumachers optimistisches Spielzeitmotto in Erfüllung: "Träume sind die Nahrung auf dem Weg zum Ziel."