Hamburg. Die Brautschau als knallige Castingshow mit Make-up-Droiden, und das in einer Kulisse, die aussieht, als hätten sie Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt zusammengelötet. Für ihre prall-drollige Version von Rossinis Vertonung des "Aschenputtel"-Märchens verwandelte das Inszenierungsteam Barbe/Doucet das süffige Opera-buffa-Stöffchen über ein herzensgutes Mädchen, ihre fiesen Stiefschwestern und einen von allen begehrten Traumprinzen in eine üppigst bebilderte Retro-Science-Fiction-Revue.

Die gestrige Premiere von "La Cenerentola" in der Hamburgischen Staatsoper bot viel fürs Auge, fürs Ohr blieb dieser Teil der Arbeit vor allem an Maite Beaumont hängen, die nach langer Zeit für eine Titelrolle an den Ausgangspunkt ihrer Karriere zurückgekehrt war. Der Jubel war entsprechend. Nach dem Showtreppen-Finale gab es stürmischen Beifall für das Ensemble; für das Inszenierungsteam auch einige Buh-Rufe, nachdem Dirigent Antonello Allemandi das Philharmonische Staatsorchester oft nur mühsam in Schwung bekam. Bei ihm klang immer wieder durch, wie viel Akkordarbeit doch in einer Rossini-Oper steckt. Eine ausführliche Kritik lesen Sie morgen.