Beim Festival des Art Directors Club Deutschland (ADC) in Frankfurt gehen Auszeichnungen an Jung von Matt, Kolle Rebbe, Kemper Trautmann, KNSK und Scholz & Friends.

Die Auszeichnungen beim Festival des Art Directors Club Deutschland (ADC) in Frankfurt werden zwar erst am heutigen Sonnabend ab 19.30 Uhr vergeben. Doch schon jetzt ist durchgesickert, wie der wichtigste Wettbewerb der deutschen Werbebranche gelaufen ist. Zumindest in der Kategorie Print war der Jahrgang 2010 offenbar ein ausgesprochen guter. Wie es im ADC-Umfeld heißt, wurden allein in dieser Kategorie mit sechs silbernen und etwa doppelt so vielen bronzenen Nägeln weitaus mehr Arbeiten ausgezeichnet als im Jahr zuvor. Besonders zahlreich sind Hamburger Agenturen unter den Preisträgern vertreten. Auszeichnungen gingen unter anderem an Jung von Matt, Kolle Rebbe, Kemper Trautmann, KNSK und Scholz & Friends, die in der Kategorie Print die meisten Preise abgeräumt haben sollen. Unmut gab es bei manchen ADC-Mitgliedern wegen der Entschlusses des Vorstands, über den Vorsitz der verschiedenen Jurys zu entscheiden. "Das haben einige Vorstandsmitglieder genutzt, um sich selbst zu Juryvorsitzenden zu machen", sagt ein ADC-Mitglied.

Der ehemalige Ki.Ka -Herstellungsleiter Marco K. hat eine Hamburger Anwältin engagiert. Er soll im Zeitraum von neun Jahren insgesamt 8,2 Millionen Euro veruntreut haben. Nun vertritt ihn die Hamburger Strafrechtlerin Doris Dierbach aus der Winterhuder Kanzlei Dierbach & Bliwier. Zu ihren Mandanten zählte unter anderen der Kaufmann Bashkim Osmani, der 2008 im Zusammenhang mit dem Skandal um die Lauenburger Volksbank wegen Beihilfe zur Untreue zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt wurde.

Probleme mit Medienjournalisten haben offenbar die Geschäftsführer der SPD -Medienholding ddvg, Jens Berendsen und Matthias Linnekugel. In einem Brief an den SPD-Vorstand schreiben sie, "die Vorabberichterstattung" über die jüngsten Entlassungen bei der "Frankfurter Rundschau" (FR), an der die ddvg 40 Prozent der Anteile hält, hätten sie "als besonders ärgerlich" empfunden. Bevor die eigene Belegschaft über den Stellenabbau informiert wurde, war unter anderem in dieser Kolumne zu lesen, dass sich das Traditionsblatt von 44 Mitarbeitern trennen wird. Auf die Idee, dass es möglicherweise an der suboptimalen Informationspolitik der FR lag, dass die Mitarbeiter erst so spät vom Personalabbau erfuhren, sind Behrendsen und Linnekugel offenbar nicht gekommen.

Zu den erstaunlicheren Meldungen der vergangenen Woche gehört die, dass Helmut Kohls ehemaliger Medienberater Andreas Fritzenkötter, der zuletzt für Ex-Bürgermeister Christoph Ahlhaus Strippen zog, für den einstigen Pleitier Lars Windhorst als Sprecher arbeitet. Fritzenkötter stand schon einmal in Diensten Windhorsts, der in den 90er-Jahren als angebliches Unternehmer-Wunderkind Karriere machte: 1999 machten er und der PR-Mann Hans-Hermann Tiedje Öffentlichkeitsarbeit für ihn. Sie ließen sich mit Firmenanteilen bezahlen, die, wie sich später herausstellte, nichts wert waren. Noch 2005 war Windhorst für Fritzenkötter einer, "der immer eine große Welle vor sich hergeschoben" hat und sich in "Täuschungsmanövern" verstrickte.