Lustiges Familienvergnügen mit “Dornröschen“, viel Musik und Hatschimimalutschi

Hamburg. "Du bist im falschen Märchen!", sagt Dornröschen (Elvira Maria Kalev) zum Froschkönig. Aber das macht doch nichts. Wer schon so viele Märchen geschrieben hat wie die Brüder Grimm, der darf auch mal durcheinanderkommen. Und der Geschichte von Dornröschen, die sowieso schon jeder kennt, tut das ganz gut. Denn die Gegenwart fließt auf amüsante Weise ins Stück ein. So kommentiert Christian Berg als Erzähler Jacob Grimm trocken den Dornröschen erlösenden Kuss: "Habt ihr den Kuss gesehen? Er dauerte 0,7 Sekunden."

An diesem amüsanten Nachmittag in der Winterhuder Komödie ziehen Berg und Joachim Quirin als Brüder Grimm die Jüngsten sanft ins Bühnengeschehen hinein, setzen auf Interaktion. Zwischenrufe sind hier erwünscht: Immer wieder dürfen die Kinder den schmalzigen Prinzen Leon (Theodor Reichardt) auf die Bühne zurückrufen.

Das Bühnenbild von Florentine Joop ist wie das Stück, romantisch kitschig, wie ein Kleine-Mädchen-Traum, mit viel Rosa und Gold. Eben echt prinzessinnenhaft. Die Musik von Konstantin Wecker ist bisweilen mitreißend. Das Publikum fängt ganz von alleine an zu klatschen, und einige der Kleinen hält es nicht mehr auf den Stühlen zum Song der rockenden Rosen - Schneeweißchen und Rosenrot. Und nach der Pause müssen erstmal alle zusammen ein Gute-Laune-Lied einstudieren: "Hatschimimalutschi!" ist der Refrain.

Am Ende und schon während des Stücks sind alle beschwingt. Und wie war das noch mal: Hatschilimamutschi oder Hatschininafutschi? Egal, jedenfalls hört man das Oma und Opa noch auf dem Nachhauseweg trällern. Und die Moral von der Geschicht? Die böse 13. Fee ist übrigens richtig fies. Aber wäre das Leben nicht langweilig ohne eine Person, über die man lästern kann? Das ist auch die einzige Moral, die es zu entdecken gibt. Gut so!

Wachgeküsst: Das Dornröschen-Musical bis 29.5., Komödie Winterhuder Fährhaus, Karten: T. 48 06 80 80; www.komoedie-hamburg.de