Beim Nachwuchsfestival “Mädchen rocken Barmbek“ gibt es auf der Bühne keine Jungs

Kampnagel. Warum bedarf es bloß immer noch besonderer Erwähnung, wenn Mädchen Musik machen? Warum gibt es heute in Zeiten vermeintlicher Gleichstellung kein Festival für Jungs, beispielsweise mit Namen "Jungen rocken Winterhude"? Ist das siebte "Mädchen rocken Barmbek" überhaupt noch zeitgemäß? Oder sollte es heißen "Jungs und Mädels rocken Barmbek"? So wie es im April erstmals den "Boy's und Girl's Day" gab, an dem Jungs in Frauen- und Mädchen in Männerberufe schnupperten?

Die schlichte Antwort. Es bedarf jeglicher Förderung. Auch heute noch. Denn Tatsache ist, dass Frauen ausgerechnet im modernen Musikbusiness immer noch deutlich unterrepräsentiert sind. In Soloprojekten haben charismatische Musikerinnen wie Bernadette la Hengst zwar oft die Nase vorn. Eine reine Mädchenrockband sticht aber immer noch aus der Masse heraus.

Eine starke Nummer der Hamburger Musikszene ist Frau Kraushaar. Am Sonnabend auf Kampnagel stellt sie beim Nachwuchsbandfestival "Mädchen rocken Barmbek" vielversprechende junge Musikerinnen vor wie die 15-jährige Pina Morgenstern, die mit Samtstimme über den ersten Herzschmerz singt, und die Deutschrockerinnen NIX. Sie gehören mit Anfang zwanzig zu den älteren Teilnehmerinnen, haben schon eine eingeschworene Fanriege und nehmen gerade in Eigenregie ihr drittes Album auf.

Mädchen rocken Barmbek Sa 7.5., 18.00, Kampnagel (Bus 172/173), Jarrestraße 20, Karten 5,- bis 7,- ; www.kampnagel.de