Hamburg. Die Band des schwedischen Schlagzeugers Magnus Öström macht nicht etwa dort weiter, wo e.s.t., das "Magic Trio" um den Pianisten Esbjörn Svensson, aufhören musste. Ohne retro zu klingen, knüpft sie an die Spielweise von Bands des Jazzrock britischer Prägung an: Soft Machine, King Crimson, Henry Cow, Brand X, Bruford, U.K. Der bei aller Virtuosität extrem feinfühlig agierende Trommler, der lieber mit Besen spielt als mit Stöcken, und seine drei Begleiter fühlen sich in wie mit dem Rechenschieber konstruierten Metren besonders wohl. Alternierende 6er- und 8er-Metren, die sich auch als 7/4 gliedern lassen, ein rasend schnell gespielter 5/8-Takt, ein 15/8-Takt - die selbst aufgespannten rhythmischen Fallstricke umtanzte die Band auf Kampnagel lässig und voller Kraft.

Die Atmosphäre der Öström-Songs ist oft dunkel, auch die von ihm selbst als fröhlicher deklarierten Stücke haben eine Tendenz zur Elegie bis an die Grenze des Pathetischen. Ein todtrauriger, nicht enden wollender Song evozierte mit Hall und geheimnisvollen Klängen aus E-Gitarre und Keyboards die kalte Unterwasserwelt, aus der Esbjörn Svensson beim Tauchen nicht zurückkehrte.