Gruner + Jahr. Hannah Arendt prägte das Bild von der "Banalität des Bösen", die in Adolf Eichmann seinen Ausdruck gefunden habe.

Die Historikerin Bettina Stangneth zeichnet ein anderes Bild: das des Karrieristen Eichmann, des Massenmörders, der im Exil seine Rückkehr auf die Weltbühne plante; die Inszenierung seiner selbst als Schreibtischtäter, der aufgrund seiner Banalität nicht böse sein könne. Stangneth geht in ihrem Buch "Eichmann vor Jerusalem" den Jahren vor dem Prozess in Israel nach, aktualisiert den Blick auf den Architekten des Holocaust und zeigt anhand neuer Quellen, wie Eichmann versuchte, in der Normalität unterzutauchen.

Der Journalist Hans-Hermann Klare spricht heute mit der Autorin über "Eichmann vor Jerusalem", über ihre Forschungsarbeit und die Person, zu der Eichmann werden wollte.

Eichmann vor Jerusalem heute 19.00, Gruner+Jahr-Auditorium (U Baumwall), Am Baumwall 11, Eintritt 8,/6,-; www.arche-verlag.com