Nach 18 Jahren Pause ist die britische Soulband Sade wieder in Hamburg zu sehen

O2 World. Musikalische Moden waren nie ihr Ding. Sie schuf lieber gleich selbst welche, die irgendwann zu Klassikern wurden. Auf ihre späten Tage entdeckt Sade Adu nun den Rhythm and Blues. Im Musikvideo zu "Soldier Of Love", dem 2010 erschienenen Titelsong ihres ersten Albums seit zehn Jahren, gibt die stets so stilvolle und vornehm zurückhaltende Sängerin die Lasso schwingende Amazone in Lederkluft. Mit zackigem Soldatenschritt dirigiert sie gleich eine ganze Männertruppe zu den Rhythmen einer Marching Band.

Diese neuen Klänge stehen Sade verdammt gut. Die ausgehungerten Fans, die sie heute bei ihrem ersten Besuch nach 18 Jahren in der O2 World anschmachten werden, warten natürlich auf den gepflegten Barjazz und samtigen Pop, mit dem die Band in den 80er-Jahren zum Lichtstrahl des guten Geschmacks avancierte. Ihre Mischung aus eleganten, eingängigen Melodien und melancholischen Texten hat nichts von ihrer Sogwirkung eingebüßt. Mehr als 50 Millionen Alben hat Sade bis heute verkauft. Und auch "Soldier Of Love" schnellte in den Charts von rund einem Dutzend Ländern auf Platz eins.

Erste Berichte vom Tourauftakt in Nizza am vorigen Freitag stimmen optimistisch. Passend zur soeben erschienenen Best-of-Sammlung "The Ultimate Collection" bietet Sade einen Streifzug durch die großen Hits. Von "Smooth Operator" über "Paradise" bis zu "No Ordinary Love".

Bis heute hält Sade Adu ihre Band in Ursprungsbesetzung mit Stuart Matthewman (Gitarre, Saxofon), Paul Denman (Bass) und Andrew Hale (Keyboard) zusammen.

Sade heute, 20.00, O2 World (S Stellingen), Sylvesterallee 10, Karten ab 57,30 an der Abendkasse; www.sade.com