Auf die "Krachkultur" ist Verlass, sie gibt ordentlich Laut: Die neue und 13. Ausgabe der in Bremen erscheinenden Literaturzeitschrift nimmt sich des russischen Autoren Edward Limonow an, einer der schillerndsten Figuren der russischen Literatur und Oppositionsbewegung. Sein Werk ist umstritten, "Fuck off, Amerika" aus dem Jahr 1979 ein Bestseller. Limonow stand mal auf dieser Seite und mal auf jener. Im Knast saß er auch mal, heute kämpft er mit Liberalen und Bürgerrechtlern gegen Putin/Medwedew, vor allem ist er aber ein "göttlich begnadeter Dichter" (Ljudmila Ulitzkaja). Die "Krachkultur" zeigt einen Querschnitt seines Werks.

Besonders stolz ist der "Krachkultur"-Herausgeber und Doderer-Forscher Martin Brinkmann jedoch auf die Erzählung "Als ich Kunst studierte", ein weltliterarisches Seitenstück Denton Welchs, der als Vorbild von William S. Burroughs gilt. Sie erscheint in der "Krachkultur" erstmals auf Deutsch. Überdies sind Mick Fitzgerald und Jon Michelet vertreten.

Krachkultur Ausgabe 13/2010. Hg. von Martin Brinkmann und Fabian Reimann. 184 Seiten, 10 Euro. www.krachkultur.de