Bis Ende der Woche soll über Kunsthallen-Teilsperrung Klarheit herrschen

Hamburg. Der Andrang im Rathaus war enorm. Was jedoch auffiel, war das Fehlen eines der Hauptakteure im Streit um die Schließung der Galerie der Gegenwart: Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner war zwar gestern zum morgendlichen Rapport bei Kultursenatorin Karin von Welck erschienen, dem Bürgerschafts-Kulturausschuss stand er am Abend jedoch für Nachfragen nicht zur Verfügung.

Der Wahrheitsfindung diente das nicht. Auch wenn Geschäftsführer Roman Passarge als Vertreter der Kunsthalle wiederholte, dass die Vermietungsfirma IMPF aufgrund der fehlerhaft montierten Brandklappen "Gefahr im Verzug" festgestellt habe, sah sogar der CDU-Abgeordnete Hans Lafrenz einen merkwürdigen Zusammenhang zwischen der Entdeckung der Gefahr und der Tatsache, dass durch die Schließung exakt der von der Kunsthalle geforderte Sparbeitrag erbracht werden könnte. Für Verwirrung sorgten auch widersprüchliche Äußerungen der IMPF über den Grad der Gefährdung. Die Kultursenatorin legte sich jedoch fest: Eine Schließung aus Einspargründen sei eine "No-go-Lösung". Sie kündigte an, bis Ende der Woche zu klären, ob und in welchem Umfang die Galerie der Gegenwart geschlossen werden müsse. Fiele der Brandschutz als Schließungsgrund doch weg, würde die Kunsthalle anderweitig sparen müssen. Auch das wäre, daran ließ Passarge keinen Zweifel, ohne Leistungseinschränkungen nicht zu haben.