Bis Ende Juni verlängert: “Only Fish“, eine Ausstellung im Maritimen Museum

Maritimes Museum. "Wenn ich in spielerischer Laune bin, mache ich mir aus Längen- und Breitengrad ein Netz und fange dann im Atlantischen Ozean Wale", hat Mark Twain notiert. Dieses und weitere literarische Zitate stimmen die Besucher im Maritimen Museum auf eine Ausstellung ein, die viel spannender ist, als ihr Untertitel vermuten lässt. Denn in der vorzüglich gestalteten Schau "Only Fish" geht es nicht allein um "100 Jahre Seefischereiforschung in Hamburg", sondern auch um die Kulturgeschichte der Fischerei.

Mit Bildern, Texten, Filmen und faszinierenden Modellen und Naturalien erklärt die Schau, wie der Mensch auf den Fisch kam. Von Jesus, der Petrus zum "Menschenfischer" machte, bis zur modernen Fischereiforschung wird der Bogen der Ausstellung gespannt, in der es auch eine Menge echter Fische zu sehen gibt. Zum Beispiel einen "Schlanken Tiefseedorsch", den das Fischereiforschungsschiff "Walther Hering II" am 28. September 1973 im zentralen Nordatlantik gefangen hat. Seither fristet er ein alkoholisches Dasein in einem Glas und gehört zu den 260 000 Exemplaren der größten Fischsammlung Deutschlands, deren interessanteste Beispiele jetzt in der Ausstellung zu sehen sind. Um Kabeljau, der als Stockfisch schon seit dem Mittelalter ein wichtiges Nahrungsmittel war, geht es in einem Vortrag, den Manfred Stein am 27. Mai um 19 Uhr hält. Der Ozeanograf spricht nicht nur über biologische Zusammenhänge, sondern erzählt auch spannende Geschichten über mutige Kabeljau-Fischer.

"Only Fish" verlängert bis Ende Juni, Internationales Maritimes Museum, Koreastraße 1 (U Messberg), Di-So 10-18, Do bis 20 Uhr.