Die Dokumentation “Keep Surfing“ zeigt sechs individuelle Lebensentwürfe

Abaton. Die Suche nach der perfekten Welle, das Surfen als Lebenseinstellung: Wer denkt da nicht an Hawaii, wo braun gebrannte Sunnyboys auf ihren Brettern den besonders lockeren American Way of Life pflegen? Nun, Regisseur Björn Richie Lob nicht. Jedenfalls nicht sofort und ausschließlich. Immerhin hat der gebürtige Kölner einen Dokumentarfilm über das Surfen im Münchner Eisbach gedreht, den er heute im Rahmen einer Preview im Abaton vorstellt.

Mit 16 stand Lob erstmals auf dem Surfbrett und entwickelte eine Leidenschaft, die ihn bis heute nicht wieder losgelassen hat - und die er mit den Protagonisten seines Films teilt. Dabei stehen in "Keep Surfing" neben spektakulären Aufnahmen vom Wellenreiten die individuellen Lebensentwürfe der Surfer im Mittelpunkt.

München wird als Sehnsuchtsort mit anarchischem Herz präsentiert, von dem aus sechs Surfer sich in die weite Welt aufmachen, um schließlich doch immer wieder von der Riesenwelle im Eisbach angezogen zu werden. Sein Hobby zum Beruf gemacht hat von ihnen nur einer, die anderen verdienen ihr Geld als Arzt, Informatiker oder Kameramann. Einer hält sich mit dem Bau von Didgeridoos über Wasser, ein anderer betreibt inzwischen einen Barbershop im US-Staat Oregon.

Ihm sei es darum gegangen, mit "Keep Surfing" zu zeigen, dass das Leben schön sein kann, hat der Regisseur im Interview erklärt. "Wenn man etwas machen will, dann sollte man es auch tun" sagt Björn Richie Lob, der diese Maxime tatsächlich selbst umgesetzt hat und sich unter anderem über den Publikumspreis beim Filmfest München freuen durfte.

Keep Surfing heute 20.00, Abaton (Metrobus 4/5), Allende-Platz 3, Eintr.: 7,-/6,-; www.keep-surfing.de