Die Diskussion um die Nebentätigkeit von TV-Journalisten drehte sich zuletzt vor allem um Tom Buhrow. Dabei sind Fernsehleute aus der zweiten Reihe nicht weniger geschäftstüchtig als der “Tagesthemen“-Moderator.

Clarissa Ahlers etwa, Leiterin des Wirtschaftsressorts im "Hamburg Journal" des NDR, hat ihre Website www.clarissa-ahlers.de praktischerweise gleich auf dem Portal der Agentur Sophie 19 untergebracht, die sie an Unternehmen und Verbände vermittelt. Auf der Site hat die Journalistin Dankesschreiben von Kunden wie der DZ Bank ("Wir möchten uns an dieser Stelle für die immer wieder angenehme Zusammenarbeit mit Ihnen ... bedanken") oder der Unternehmensberatung KPMG ("Frau Ahlers erwies sich als große Bereicherung für unsere Veranstaltung") veröffentlicht.

Zudem lässt sich Ahlers von der Agentur Herzog Communications , die ihrem Mann Sigmund Herzog gehört, an Absolventen von Wirtschaftsstudiengängen für Interviewtrainings vermitteln. Eine Genehmigung dafür hat sie bei ihrem Sender nach Angaben eines NDR-Sprechers bisher nicht beantragt. Die Journalistin habe das damit begründet, dass sie bisher noch nicht für Interviewtrainings vermittelt worden sei. Auf der Site von Herzog Communications finden sich zudem Fotos, die das Studio des "Hamburg Journals" zeigen. "Wir haben darauf hingewirkt, dass Bilder, über die sich eine Verbindung zum NDR herstellen lässt, von der Website entfernt werden", sagt der Sendersprecher. Am Freitagnachmittag waren die Fotos allerdings noch im Netz.

Offenbar begreift sich Ahlers, die eine Stellungnahme ablehnt, weniger als Journalistin, sondern eher als Moderatorin. Als solche firmiert sie im viel genutzten Medienportal "Kress Köpfe". Unter "Berufsweg" steht dort unter anderem: "Moderation von Vortragsveranstaltungen zum Thema Aktien und Börse, Events und Talkrunden". Als Kontaktadresse ist nicht der NDR, sondern Sophie 19 angegeben. Den Eintrag hat die Agentur veranlasst - laut ihrer Inhaberin Iris Vogel aber "in Absprache" mit der Moderatorin.

Personalabbau nun auch beim "Spiegel": Als Grund für diese Maßnahme gibt eine Sprecherin die "Auswirkungen der Wirtschaftskrise", insbesondere den "starken Rückgang der Anzeigenerlöse" an. Es werde geprüft, ob frei werdende Stellen neu besetzt werden müssen. Zudem werde "verstärkt das Spiegel-Verlag-eigene Vorruhestandsmodell" angeboten. Es gebe keine konkrete Zahl von Arbeitsplätzen, die abgebaut werden. Die in Verlagskreisen kursierende Zahl von 40 Stellen sei falsch.

Bei Gruner + Jahr ist offenbar die Entscheidung gefallen, die Titel "Healthy Living" und "Emotion" zu verkaufen. Offiziell heißt es dazu, es gebe "Überlegungen zu Strukturanpassungen", die noch "nicht abgeschlossen" seien. Auch der G+J-Gartentitel "Flora" soll anderen Verlagen angeboten worden sein.

Das Zeitungshaus M. DuMont Schauberg , in dem auch die "Hamburger Morgenpost" erscheint, will am Standort Köln, wo der "Kölner Stadtanzeiger" und der "Express" erscheinen, offenbar 1,6 Millionen Euro einsparen. Ein Sprecherin will diese Zahl zwar nicht bestätigen, sagt aber, dass ihr Haus wegen "der hohen Einbrüche im Anzeigen- und Beilagenmarkt Einsparungen vornehmen" muss.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de