Pianist Stephan von Bothmer spielt live zur restaurierten Fassung von Fritz Langs “Metropolis“

Laeiszhalle. Als die von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Wiesbaden restaurierte Fassung von Fritz Langs Klassiker "Metropolis" (1927) im Februar dieses Jahres in Frankfurt und Berlin aufgeführt wurde, war das ein filmhistorisches Großereignis. Nun ist "27/10" - so der Expertenterminus - auch in Hamburg zu sehen.

Das visionäre Stummfilm-Epos über eine Stadt der Zukunft, in der Arbeiter unter der Erde schuften, während die reiche Elite ein von Licht durchflutetes Leben im Luxus führt, hat als Referenzmaterial die Filmgeschichte maßgeblich beeinflusst. Zu sehen ist das in Kassenschlagern wie "Blade Runner", "Matrix" und "Avatar".

In Hamburg kommt nun auf einer Großleinwand die vermutlich ultimativ restaurierte Fassung zur Aufführung. Die enthält nicht nur 80 Jahre lang verschollenes, 2008 in Buenos Aires aufgetauchtes Bildmaterial von etwa 20 Minuten Länge, sondern stellt auch die Schnittfolge der Premierenfassung weitgehend wieder her. Was dem Film seinen ursprünglichen Rhythmus und seine Erzählstruktur zurückgibt.

Bild und Ton verschmelzen in dieser Fassung zu einer untrennbaren Einheit

Musikalisch begleitet wird "Metropolis" live vom Pianisten und Komponisten Stephan von Bothmer aus Rotenburg/Wümme, einem ausgemachten Experten in Sachen Stummfilmvertonung. Bei ihm verschmelzen Bild und Ton zur untrennbaren Einheit, die auch jenen neue Eindrücke verschafft, die glauben, Langs epochales Meisterwerk bereits gut zu kennen.

Überhaupt ist von Bothmer in diesem Metier ein herausragender Könner, begleitet er doch schon seit 1998 sehr erfolgreich Stummfilme und hat 2007 in einem 30-stündigen Marathon an zwei Tagen alle 21 erhaltenen Stummfilme von Ernst Lubitsch mit seinem Klavierspiel veredelt.

Metropolis Sa 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten zu 18,- bis 40,- im Vvk.; www.metropolis2710.de