Monsun-Theater. Selbst ist der Mann. Ob Wolfgang Borcherts "Schischyphusch", Goethes "Reineke Fuchs", Kleists "Michael Kohlhaas" oder - wie von heute an im Monsun-Theater - Molières Komödie "Der Menschenfeind": Schauspieler Hans-Christoph Michel steht immer allein auf der Bühne und spielt alle Figuren selbst.

Michels Monolog-Theater entspringt nicht nur einer - derzeit häufig und sogar an Stadttheatern wie dem Thalia ("Richard II.") - praktizierten "billigen" Regie-Idee. Es ist seit Jahren Programm seines Kreativ-Kollektivs TheaterManufaktur. Übrigens ein uraltes Konzept. Es greift die Tradition der orientalischen Märchenerzähler oder mittelalterlichen Minnesänger auf. Sie schlüpften für ihr Publikum in die verschiedenen Rollen der Heldensagen oder Geschichten aus 1001 Nacht.

Der Verwandlungskünstler Michel spielt jedoch auch mit Kostüm und Requisiten, gibt den Charakteren spezielle Gestik und Stimme. So vergegenwärtigt sich sein "Menschenfeind" Freund wie Feind im komödiantischen Einmann-Erzähltheater.

Der Menschenfeind 5.-8.5., 20 Uhr, Monsun-Theater (S Altona), Friedensallee 20, Karten zu 13.50/erm. 11,- (Vvk.), 15,-/erm.12,- (Ak.) unter T. 390 31 48