Der Netznavigator führt zu den Stolpersteinen, die an Opfer des NS-Systems erinnern

World Wide Web. Wer sich zu Fuß durch die Stadt bewegt und ein wenig darauf achtet, wohin und worauf er tritt, der wird von Zeit zu Zeit die Füße um kleine Messingplatten herumsetzen. Um dem Gefühl zu entgehen, über Gräber zu laufen.

Den ersten von aktuell mehr als 32 000 Stolpersteinen hat der Künstler Gunter Demnig 1997 in Berlin verlegt - damals noch ohne behördliche Genehmigung. "Hier wohnte" steht in der ersten Zeile fast aller der kleinen, in den Bürgersteig eingelassenen Messingtafeln, darunter Name, Geburtsjahrgang und Ortsnamen wie Auschwitz, Chelmno, Theresienstadt; und immer wieder ein Wort: ermordet.

Vor dem letzten frei gewählten Wohnort dieser Menschen, deren einziger Fehler es war, anders auszusehen, zu denken oder zu beten, als es das nationalsozialistische System für richtig erachtete, erinnern die Stolpersteine an ihre Existenz. Und im Internet sorgt eine Webseite dafür, dass sie nicht vergessen werden. "Stolpersteine Online" heißt das Projekt, das zunächst Hamburger Orte der Erinnerung in einer interaktiven Karte versammelt, weitere Städte sollen folgen. Ein Klick auf den Stein lässt die Inschrift und einen Link zur Datenbank der Landeszentrale für politische Bildung erscheinen, die die Biografien der Opfer zusammengetragen hat, soweit sie sich rekonstruieren ließen.

Eine Karte wider das Vergessen: www.stolpersteine-online.com