Dresden. Hamburger Bundesligabasketballer gewinnen bei Zweitligist Dresden Titans 88:85. Im letzten Viertel lagen sie bereits mit sieben Punkten zurück.

Die Veolia Towers sind zum Saisonauftakt einer Blamage knapp entkommen. In der Vorrunde des Basketball-Bundesligapokals setzten sich die Hamburger bei Zweitligist Dresden Titans vor 1831 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Margon-Arena mit 88:85 (24:20, 29:19, 13:27, 22:19) durch. Im letzten Viertel lagen sie bereits mit sieben Punkten (68:75) zurück. Dann drehte Shooting Guard Mark Hughes in den finalen zwei Minuten das Spiel. Bester Hamburger Werfer war jedoch der polnische Center Aleksander Dziewa mit 19 Punkten.

Zuvor waren mit den Rostock Seawolves (76:84 bei Bundesliga-Aufsteiger Rasta Vechta) und den Hakro Merlins Crailsheim (73:79 bei Bundesliga-Absteiger Gießen) zwei Erstligisten in der ersten Runde gescheitert. Erstmals seit 14 Jahren spielen im Pokal wieder Zweitligisten mit. Die acht Topteams der vergangenen Bundesligasaison hatten in Runde eins ein Freilos.

Towers treffen im Achtelfinale auf Bamberg

Im Achtelfinale treffen die Towers am 15. Oktober in der heimischen Wilhelmsburger edel-optics.de Arena auf Bundesligakonkurrent Bamberg Baskets. Die Franken gewannen bei Zweitligist Artland Dragons im niedersächsischen Quakenbrück überzeugend mit 78:67 (38:31).

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In der ersten Halbzeit präsentierten sich die Towers wie ein Erstligaclub, trafen neun von 13 Dreipunktewürfen, hielten Dresden souverän auf Distanz. Zum Seitenwechsel lagen die Hamburger beim Stand von 53:39 mit 14 Punkten vorn. Die Begegnung schien gelaufen, nichts deutete darauf hin, dass die Towers noch mal in Schwierigkeiten kommen könnten.

Nun ist ein Basketballspiel selten zur Halbzeit entschieden, weil die Towers jedoch in der Defensive plötzlich allzu nachlässig agierten, keinen Zugriff mehr fanden, kamen die Dresdner nach einem 12:0-Lauf schnell wieder auf Wurfdistanz, gingen in den letzten zehn Minuten dank Grant Teichmann mit 69:68 sogar in Führung und bauten diese zum 75:68 aus. Die Hamburger besannen sich nun ihrer anfänglich demonstrierten Fähigkeiten, nutzten die Fehler der Dresdner jetzt konsequent zur ultimativen Wende des Spiels, die Hughes mit einem Dreier plus Freiwurf (nach Foul bei seinem Distanzwurf) mit vier Punkten einleitete. Schon in den sieben Vorbereitungsspielen war der US-Amerikaner mit seiner Treffsicherheit aufgefallen.

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Gerade den Auftritt im zweiten Viertel fand ich überzeugend“, meinte Towers-Cheftrainer Benka Barloschky. „Wir haben gut verteidigt, mit viel Struktur agiert, hatten die Kontrolle. Im dritten Viertel haben wir den Faden verloren. Da müssen wir besser sein, wenn es darum geht, eine Führung zu behaupten. Im letzten Viertel haben wir den Faden wiedergefunden, darüber bin ich sehr froh. In den letzten Minuten sind uns schließlich die Big Plays gelungen, vor allem auch in der Defensive.“

Hinrichs und „WoBo“ wurden zu Mannschaftskapitänen gewählt

Vor dem ersten Pflichtspiel hatte die Mannschaft ihre neuen Kapitäne gewählt. Der eine, Seth Hinrichs (30), ist der alte, Jonas Wohlfarth-Bottermann (33), „WoBo“, der neue. Er löst Lukas Meisner (28) ab. „Ich verstehe mich als Ansprechpartner, wann immer einer der Jungs meine Hilfe benötigt“, beschreibt Wohlfarth-Bottermann seine neue Rolle.

Punkte Veolia Towers Hamburg: Dziewa 19 (7 Rebounds), Hughes 17, Christmas 15, Durham 10 (8 Assists), Brauner 9, Meisner 8, King 7, Hinrichs 3.