Das Böllenfalltor wird in dieser Saison Jonathan-Heimes-Stadion heißen. Für die Aktion verzichtet der Sponsor auf seine Namensrechte.

Rührende Geste: Darmstadt 98 spielt ab sofort im "Jonathan-Heimes-Stadion" am Böllenfalltor. Damit wollen die Lilien an ihren Edelfan erinnern, der im März im Alter von 26 Jahren an Krebs gestorben war. Die Umbenennung der Spielstätte in der laufenden Saison soll das Lebenswerk von "Johnny" Heimes würdigen und die gemeinnützige Gesellschaft "Du musst kämpfen" zugunsten krebskranker Kinder unterstützen.

Sponsor lässt Namensrechte ruhen

Die am Montag offiziell erfolgte Umbenennung der Arena machte die Initiative eines Sponsors möglich. Das in Darmstadt ansässige Wissenschafts- und Technologie- Unternehmen ("Merck") verzichtet in der laufenden Runde auf sein Namensrecht. "Das ist eine einzigartige Aktion, die wir nur unterstützen können", sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch im Namen der Stadt Darmstadt, die als Stadionbetreiber fungiert.

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Motivationshilfe für das Team

Auch die Bundesliga-Mannschaft des SV Darmstadt 98 freut sich darauf, in "Jonathans Wohnzimmer" zu spielen, wie Kapitän Aytac Sulu sagt: "Das ist schon eine Motivationshilfe für uns. Wir wollen erneut die Liga halten, bei dieser Aufgabe wird uns diese Verbindung mit Johnny zusätzlich pushen." Sulu rechnet damit, dass die Fans die Umbenennung genauso freuen wird wie ihn: "Denn jeder Darmstädter, der sich mit uns identifiziert, identifiziert sich auch mit Jonathan."

Nicht nur der Mannschaft, auch den Fans bedeutet Jonathan, der sich für Kranke und seinen Lieblingsverein, den SV 98 eingesetzt hat, sehr viel. "Es ist eine tolle Geschichte, dass unser Stadion seinen Namen bekommt", so Fanbeauftragter Alexander Lehné.

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Merck wird nicht nur auf die Namensnennung verzichten, sondern in die Bekanntmachung der Umbenennung investieren. Für jeden in Darmstadt sichtbar ist ab Dienstag eine Straßenbahn im regulären Fahrplan unterwegs - lilienblau-weiß mit dem neuen Stadionnamen und dem Schriftzug "Danke, Johnny!"

Erlöse kommen Initiative zugute

Außerdem ist eine Sonderedition der "DUMUSSTKÄMPFEN"-Bändchen in Arbeit. 5000 Stück davon werden zunächst exklusiv an Merck-Mitarbeiter verkauft. Der Erlös kommt der von Jonathan Heimes mitgegründeten Initiative zugute. Deren Gesellschafter Johann v. Keussler freut sich, dass "Du musst kämpfen" durch die Umbenennung bekannter wird: "Hoffentlich kommen dadurch weitere Spenden für unsere Projekte zusammen, die Jonathan so wichtig waren."

Auch auf Darmstädter Straßenbahnen wird für den neuen Stadionnamen geworben
Auch auf Darmstädter Straßenbahnen wird für den neuen Stadionnamen geworben © Imago/Jan Hübner

Auch der Hauptsponsor des SV Darmstadt 98, die Software AG, schließt sich dieser Initiative an und verzichtet einen Spieltag auf das Trikotsponsoring bei den Lilien, wie Finanzvorstand Arnd Zinnhardt am Montag verriet: "Zu Jonathans Todestag im März wird nicht Software AG auf der Vorderseite der Spielertrikots stehen - sondern das Logo von "DUMUSSTKÄMPFEN". Dieses Trikot wird vom Verein auch als Sonderedition verkauft - die Erlöse kommen anteilig der Initiative zugute."

Heimes Vorbild für viele

Jonathan Heimes war und ist für viele Menschen ein Vorbild: "Seine Stärke und sein Engagement sollen bleiben, dazu leistet Merck einen Beitrag", betonte Kai Beckmann. Weitere Aktionen werden im Lauf der Saison folgen.

Jonathan Heimes war Darmstadts wohl bekanntester Fan. Mit seinem Motto "Du musst kämpfen, es ist noch nichts verloren" war er eine Inspiration für die Lilien auf ihrem Weg von der 3. Liga in die Bundesliga. Die Mannschaft trug in den vergangenen Jahren Armbändchen mit dem Leitspruch von Heimes.

"Sein Motto hat uns geprägt und prägt uns immer noch", sagte Darmstadts Kapitän Aytac Sulu nach Heimes' Tod im März.