Bremen. Werder-Anhänger hatten Beamte während einer Demo mit Steinen und Böllern beworfen. Die Polizisten fürchteten teils um ihr Leben

Die Bremer Polizei ermittelt nach einer massiven Attacke von 40 bis 50 radikalen Anhängern des SV Werder Bremen wegen schweren Landfriedensbruchs. Die Vermummten hatten laut Polizeiangaben am Mittwoch die Besatzung eines Streifenwagens mit Flaschen, Böllern und Steinen beworfen und mit einer Signalwaffe beschossen. Die Beamten berichteten, dass sie bei dem Angriffs um ihr Leben fürchteten. Die Polizei sucht Zeugen, die den Überfall filmten.

Bei der Attacke kam es zu dramatischen Szenen. Als eine Leuchtstoffrakete kurz vor dem Streifenwagen aufschlug und explodierte, streikte der Motor des Autos. Der wütende Mob habe sich den Polizisten genähert, teilte die Polizei am Freitag mit. Dann seien Steine und Flaschen auf die Windschutzscheibe geflogen. Einer der Polizisten habe das Eindringen in den Streifenwagen nur verhindert, indem er sich mit den Beinen gegen die Windschutzscheibe stemmte.

Hintergrund war ein Marsch der Ultra-Szene durch Bremen anlässlich eines wieder in Kraft gesetzten Haftbefehls gegen einen 21-jährigen Werder-Fan, dem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Das Landgericht hatte im November einen Haftbefehl gegen ihn aufgehoben. Das Oberlandesgericht setzte den Haftbefehl jedoch wieder in Vollzug. Seit Dienstag sitzt der Mann wieder in Untersuchungshaft.