Das Fußballmagazin „11Freunde“ hat vor einiger Zeit die Tabelle der häufigsten Verletzungen von Profi-Fußballspielern ermittelt. Ganz vorn lagen Blessuren an Oberschenkel, Knie, Knöchel und Rücken. Bei einer kurzen Selbstkontrolle wird man feststellen, dass man sein Geld nicht unbedingt mit Fußball verdienen muss, um an diesen Stellen ebenfalls anfällig für Malaisen zu sein. Aber eine Zerrung im Beuger oder Strecker, ein verdrehtes Knie, ein verknackster Knöchel oder Rückenschmerzen kennt auch jeder Sportler, der in der Freizeit läuft, wirft oder springt. Und das ist sogar statistisch belegt: So hat die Deutsche Sporthochschule (DSH) herausgefunden, dass die zehn häufigsten Sportverletzungen allesamt den Beinen oder Armen zuzuordnen sind. Von der kleinen Schürfwunde über die Zerrung bis zum Knochenbruch – Jedes Jahr verletzten sich bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland beim Sport. Etwa fünf Prozent der Breitensportler verletzen sich demnach so schwer, dass sie zum Arzt müssen. Ein bis drei Prozent werden operiert, sagt Prof. Ingo Froböse von der DSH Köln. Die meisten Verletzungen passieren, weil das Aufwärmen vor dem Sport ausbleibt oder weil die Fähigkeiten überschätzt werden.und ihre Fertigkeiten unterschätzen.

Einfacher Bänderriss im Sprunggelenk bedeutet vier bis sechs Wochen Pause

Zu den häufigsten Verletzungen gehören Muskelzerrungen im Oberschenkel und in der Wade, Bänderrisse im Sprunggelenk, Ermüdungsbrüche am Mittelfuß, Prellungen am Schienbein, Verstauchungen der Hand, der Tennisellenbogen (den man auch beim Golfen, Bowlen, Surfen oder Fechten bekommen kann), Knieverletzungen wie Meniskusriss oder Kreuzbandriss und Verletzungen der Achillessehne. Schon aus der Auflistung wird deutlich, dass es sich um unterschiedlich gravierende Leiden handelt: So muss der Freizeitsportler bei einem Kreuzbandriss ein gutes halbes Jahr aussetzen. Ein einfacher Bänderriss im Sprunggelenk lässt Sport schon nach vier bis sechs Wochen wieder zu. Wobei er leicht zugezogen ist – beim Joggen im Wald etwa gibt es diverse Möglichkeiten, umzuknicken, nach Kontakt mit einer Baumwurzel etwa oder beim Regenlauf, wenn die Tiefe einer Pfütze unterschätzt wird.Operiert wird das gerissene Band nur selten – meist wird geschient oder getapt. Elektrotherapie und Salben können helfen. Das Band wächst von selbst wieder an. Nur bei komplizierten Rissen erfolgt ein Eingriff unter Narkose. Eine Prellung am schlecht gepolsterten Schienbein, erlitten beim Hockey oder Fußball, schmerzt zwar, heilt aber auch schnellund ohne eigentliche Behandlung rasch.

Wer auf Joggingschuhen gut aufgewärmt an der Alster unterwegs ist und sich nicht über die Maßen erschöpft, macht für das Herz-Kreislauf-System, die Muskeln und Gelenke ziemlich viel richtig. Ungleich gefährlicher geht es beim Skifahren zu: „Hier gibt es häufig komplizierte Knie- und Kopfverletzungen“, sagt Prof. Ingo Froböse.

In der Tabelle der „11Freunde“ kam übrigens keine Verletzung, sondern eine Krankheit auf den prominenten vierten Rang der häufigsten Ausfallgründe von Profisportlern: der grippale Infekt. Dem kann der Sportler aber ganz simpel entgegenwirken: Nach dem Sport nicht schwitzend in der Kälte stehen, sondern schnell heiß duschen.