Was wäre, wenn einer Ihrer Träume versuchen würde, Ihnen den Weg zu einem besseren Leben zu weisen? Diese Fragen stellt der Film „8 Sekunden“.

Die Träumerin ist Esra (Esra İnal). Schauspielerin und Figur tragen nicht von ungefähr den selben Namen. „8 Sekunden“ soll auf der wahren Lebensgeschichte Esra İnals beruhen. Sie spielt sich selbst souverän. Ein komplexeres Bild ergeben jedoch die zum Zuge kommenden Filmsprachen: Esras erste Ehe mit einem Taxifahrer (gespielt vom türkischen Kinostar Firat Çelik) wird als Sozialdrama erzählt. Ihre zentrale Beziehung zum Luftikus Mo (Fahri Yardim) beginnt als herrliche Komödie und entwickelt sich zum Drogenthriller.

Esras intensive Träume sind mit aufwendigen Computeranimationen inszeniert, die an Tarsem Singhs „The Fall“ erinnern. Einiges an diesem Film bleibt Stückwerk, geht daneben; aber er wagt eben auch viel. Er vereint die eher realistische Erzähltradition des deutschen mit Theatralik, Poesie und Pathos des türkischen Films. Unterhaltsam und zugleich herausfordernd.

„8 Sekunden – Ein Augenblick Unendlichkeit“ TRK/D 2015, 121 Min., ab 12 J.,
R: Ömer Faruk Sorak, D: Esra Inal, Fahri Yardim, Firat Çelik, täglich im UCI Wandsbek