Hamburg. Weltmeisterschaft 2017 soll dafür genutzt werden, das Konzept der Stadt für die Sommerspiele vorzustellen

Hamburg wird im August 2017 die Weltmeisterschaften im Amateurboxen ausrichten. Die Stadt erhielt am Dienstag am Rande der derzeit laufenden WM in Doha (Katar) vom Exekutivkomitee des olympischen Boxweltverbands Aiba den Zuschlag. Die Konkurrenten Sotschi (Russland) und Taschkent (Usbekistan) zogen ihre Bewerbungen aufgrund der Aussichtslosigkeit vor der Abstimmung zurück. Hamburg hatte besonders mit dem Konzept der kurzen Wege zwischen dem Austragungsort Messehallen und den umliegenden Hotels sowie der Fokussierung auf den Sport gepunktet.

Die Organisatoren der Hamburger Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 werteten die Vergabe als starkes Signal für die olympischen Ambitionen. „Diese Entscheidung ist ein großer Erfolg für den Hamburger Sport“, sagte Sportsenator Michael Neumann (SPD), der sich in Katar durch Staatsrat Christoph Holstein hatte vertreten lassen. „Es hat sich gezeigt, wie wichtig und Erfolg versprechend unser Konzept kompakter Sportveranstaltungen ist. Wir haben nun 2017 die große Chance, der Welt zu zeigen, was wir können.“

Da die für die Olympiavergabe verantwortlichen Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Kandidatenstädte nur im Rahmen von Großveranstaltungen besuchen dürfen, kann Hamburg die Box-WM nutzen, um kurz vor der Entscheidung über den Ausrichter für 2024, die im September 2017 in Lima (Peru) fällt, sein Konzept einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Aiba ist mit 196 Mitgliedsnationen drittgrößter Verband im IOC. Die Finanzierung der auf zehn Tage angesetzten Veranstaltung übernimmt die Stadt mit Unterstützung des Deutschen Boxsportverbands. Der Etat beläuft sich auf rund 3,6 Millionen Euro, zudem wird eine Veranstaltungsgebühr von 2,1 Millionen Schweizer Franken an die Aiba fällig.

Unterdessen haben Wissenschaftler mehrerer Hamburger Hochschulen die bislang vorgelegten Informationen für die Olympiabewerbung als unzureichend kritisiert. In einem Positionspapier bemängeln einige Professoren der HafenCity-sUniversität, der Uni Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Technischen Uni Harburg unkalkulierbare Kosten, unklare Datengrundlagen der Planungsszenarien, manipulative Tendenzen im Beteiligungsverfahren, Gefahren sozialer Verdrängung sowie die Einschränkung von Bürgerrechten durch Sicherheitsmaßnahmen.

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