Sie ist Köchin und Gastgeberin aus Leidenschaft und war lange für das Catering bei der Talkshow von Reinhold Beckmann zuständig. Deswegen konnte Monika Fuchs nach dem Aus der Sendung mit dem Kochen nicht aufhören. Jetzt bewirtet sie fremde Menschen in ihrem nicht kommerziellen Restaurant im Wohnzimmer.

Sie brauche alle paar Jahre einen neuen Beruf, sagt die 77-Jährige, die Textildesign studiert hat, als Schreiberin von Groschenromanen („Violetta van Born“) und Journalistin Geld verdiente. Im Roomservice des früheren Interconti hat sie die Leidenschaft fürs Kochen entdeckt, „nicht etwa durch meinen Mann“, sagt die Frau, resolut, aber herzlich. Ihr Roland war als Wirtschaftsdirektor mit ihr in der ganzen Welt und vielen Hotels unterwegs. Sie haben in Neuseeland und Indien gelebt. Heute zieht es sie nicht mehr in die Ferne, höchstens ans Meer, dort würde sie gern leben. Aber die überzeugte Radfahrerin hat hier genug zu tun. Ihre vier Kinder kommen gern mit den Enkeln zu den Großeltern. Auch, um sich bekochen zu lassen. „Als die Kinder jünger waren, saßen immer deren Freunde mit am Tisch.“ Auf Fotos in ihrer Wohnung ist sie als junge Frau zu sehen, ganz elegant. Heute sind karierte Blusen ihr Markenzeichen – und dass sie nie Socken trägt. „Ich friere nie.“ Dazu passt ihr Traum: Forscher am Nordpol bekochen.

Seite 9 Das Restaurant im Wohnzimmer