Fienchen ist kaum noch ansprechbar. Selbst der Lockruf „Krabben“ oder „Parmesan“ holt sie nicht aus ihrer Trance. Tippe ich ihr zart auf den Rücken, um mich in Erinnerung zu rufen, dreht sie kaum merklich den Kopf und blinzelt träge in meine Richtung. Es ist ein bisschen gespenstisch. Aber im Grunde hatte ich es nicht anders erwartet. Ich kenne das schon. Fienchen ist im Herbstmodus. Und das heißt: hocken, gucken, träumen. Beliebter Platz: vor einer Kerze, gern auch zwei, drei oder vier. Kaum werden die Tage wieder kürzer, wartet sie jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit erwartungsvoll darauf, dass ich die Streichhölzer raushole und das Lichtermeer entfache. Genüsslich schnuppert sie den Geruch des Rauches, um dann stundenlang wie ein alter Pfadfinder vor dem Feuer zu sitzen. Würde ich im Wohnzimmer noch Stockbrot backen – es wäre ihr größtes Glück. Nun habe ich mich mal daneben gehockt, geguckt und geträumt. War das kuschelig..!