London.

Wer sich das anschaut, braucht starke Nerven. Eine gerade eröffnete Ausstellung im Museum of London zeigt Exponate des berüchtigten „Schwarzen Museums“. Es handelt sich um Scotland Yards Sammlung von Mordwerkzeugen und Objekten im Zusammenhang mit berühmten Kriminalfällen. Bislang hatte die Öffentlichkeit keinen Zutritt zu den Exponaten.

Das „Schwarze Museum“ ist ein privates Kriminalmuseum von Scotland Yard. Gegründet wurde es vor 140 Jahren, um angehenden Polizeikadetten zu zeigen, welchen Gefahren sie auf Londons Straßen ausgesetzt sind: Spazierstöcke, in denen scharfe Klingen versteckt sind, Regenschirme, deren Handknauf einen Revolver verbergen.

Gezeigt werden über 600 Objekte aus berüchtigten britischen Kriminalfällen, darunter der Serienmörder Jack the Ripper, der Große Postzugraub von 1963 oder Bombenanschläge der IRA. Die Kuratoren wollen allerdings keine Sensationslust bedienen. So werden die Kochtöpfe, in denen der 15-fache Serienmörder Dennis Nilsen Leichenteile siedete, nicht gezeigt. Stattdessen soll die Schau, so Kuratorin Jackie Kelly, „die Geschichte der Aufdeckung und Forensik“ illustrieren. Gruselig wird es dennoch – etwa beim Elektro-Folter-Apparat, mit dem die Richardson-Gang ihre Opfer traktierte.

Macheten und der ausgebrannte Laptop der Rucksackbomber

In die Gegenwart führen Exponate, die an die Terroranschläge von 2005 und 2007 erinnern: die Rekonstruktion einer Rucksackbombe und der fast ausgebrannte Laptop, den islamistische Extremisten mit sich führten, als sie den Flughafen von Glasgow angriffen.

Besucher sind gewarnt. Kinder unter 14 haben nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt, die Schau ist bis April zu sehen. Am Ende steht die Erkenntnis: Die Utensilien des Horrors haben sich vielleicht geändert – die menschliche Grausamkeit jedoch nicht.