Yashar Mokhtary ist ein typisches Mitglied aus der Basketball-Familie der Hamburg Towers. Der 35-Jährige aus Wedel arbeitet nicht nur als Caterer bei den Zweitligaspielen der Wilhelmsburger. Er trainiert seit April auch jeden Mittwochvormittag die Ankömmlinge aus der Dratelnstraße, in der Inselparkhalle direkt neben den Towers-Profis.

Für Mokhtary ist das nicht der Rede Wert. Er flüchtete selbst als Fünfjähriger mit seiner Familie aus dem Iran. „Wir sind mit Pferden zwei Wochen immer nachts bis über die türkische Grenze geritten.“ Vater Parviz, früher Abgeordneter unter Persiens Schah, hatte eine Untergrundzeitschrift herausgegeben. Sein Onkel wurde erschossen.

Die Familie fand erst in der DDR Unterschlupf und dann ihr Glück in Hamburg. Der Vater begann als Tellerwäscher, führt heute das Wedeler Bier- und Wein-Comptoir. Yashar, der BWL studierte und markantes Hamburgisch redet, freundete sich beim Jugendbasketball mit Jan Fischer an. Der heutige Towers-Gesellschafter rief ihn wegen des Catering-Jobs an, genau als Mokh-tary nach seiner Leukämie-Erkrankung aus der Klinik kam. Er sucht noch einen Stammzellenspender. Aber auch darum macht er kein Getöse. Die Towers-Familie ist eine besondere.

Seite 30Saisonauftakt der Towers