78 Jahre und immer noch on the road, kommt John Mayall in die Fabrik

Sein Haar ist schlohweiß, aber immer noch schulterlang. „Matte“ hieß das in den 60er-Jahren, dem Jahrzehnt, in dem John Mayall einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Bluesmusiker in Großbritannien war. Dieser Ruhm basiert weniger auf seinen instrumentalen Fähigkeiten als Pianist und Mundharmonikaspieler, Mayall war ein Mentor. Obwohl auch erst in den 30ern, holte er junge Musiker zu seinen Bluesbreakers, die gerade 19 oder 20 Jahre alt waren und dort wichtige Erfahrungen für ihre späteren Karrieren sammeln konnten. Eric Clapton, Peter Green, Mick Fleetwood, Mick Taylor, Aynsley Dunbar sind nur einige aus dieser Phalanx.

Der riesige Blues-Boom der 60er- und der frühen 70er-Jahre ist schon lange vorbei, doch John Mayall ist immer noch da. Regelmäßig bringt er neue Alben heraus, in diesem Jahr sind mit „Find A Way To Care“ und einem Livemitschnitt aus dem Jahr 1967 gleich zwei neue Tonträger des 78 Jahre alten Methusalem des Blues erschienen.

Mayall mutet sich immer noch eine Menge zu. Seine aktuelle Tournee hat am 5. September in Finnland begonnen und endet Anfang November in London im legendären Ronnie Scott’s. Sechs Ruhetage gibt es während der achtwöchigen Tour nur, ansonsten heißt es: Raus aus dem Bus, rauf auf die Bühne, rein in den Bus und weiter. „A Hard Road“ heißt eines von John Mayalls frühen Alben. Dieses harte Leben auf der Straße lebt er mit einer Intensität wie nur wenige Musiker – nicht nur seines Alters.

John Mayall Fr 25.9., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 40,10 im Vorverkauf; www.johnmayall.com