Düsseldorf.

Es war der folgenschwerste Flugzeugabsturz in der Geschichte der deutschen Luftfahrt: der Absturz des Germanwings-Airbus A320 am 24. März in den französischen Alpen. 150 Passagiere und Crewmitglieder kamen zu Tode. Jetzt werden neue Details aus Ermittlerkreisen zum Gesundheitszustand des Copiloten Andreas L. bekannt. Der 27-Jährige hatte den Absturz nach Überzeugung der Polizei absichtlich herbeigeführt, indem er den Chefpiloten aus dem Cockpit aussperrte und einen tödlichen Sinkflug einleitete.

Aus Aktenvermerken der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, über die die „Bild“-Zeitung berichtet, geht jetzt hervor, dass weder Eltern noch die damalige Freundin von L. von einer Suizidabsicht ausgehen konnten – obwohl sie wussten, dass L. während seiner Pilotenausbildung Depressionen bekommen hatte.

Der Germanwings-Copilot Andreas L. hatte sich wegen Depressionen im Januar dieses Jahres in Psychotherapie begeben, auch das geht aus Dokumenten der Staatsanwaltschaft hervor, über die „Spiegel Online“ berichtet. „Es hat aber kein Arzt die Diagnose Depression bestätigt oder Suizidalität bescheinigt“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Freitag. L. schrieb unter ärztlicher Überwachung ein sogenanntes Glückstagebuch, in dem er seinen Gemütszustand beschrieb. Unter anderem hielt er über seine Psyche fest: „Im Großen und Ganzen alles okay.“ Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dem Germanwings-Copiloten unter anderem das Antidepressivum Mirtazapin verschrieben wurde.

Auch zur privaten Situation von L. haben die Ermittler neue Erkenntnisse. Demnach hatte er mit seiner langjährigen Freundin für das kommende Jahr die Hochzeit geplant und den Wunsch nach Kindern geäußert.