Wenn Peter Gero heute Berichte über Flüchtlinge liest, kann er vieles nachvollziehen. Nach dem Einmarsch der Russen flüchtete er 1968 aus der Tschechoslowakei. Als junger Ingenieur kam er nach Hamburg – ohne Sprachkenntnisse. Gero biss sich durch, ging in die Stadtplanung und wurde schließlich Baudezernent im Bezirk Hamburg-Mitte. 2004 ging er dann in den vorzeitigen Ruhestand, ohne wirklich ruhig zu werden: Er wurde Hochschullehrer – unter anderem in Bratislava in der heutigen Slowakei.

Und in Kooperation mit früheren Studenten ist er nun wieder im Bezirk Hamburg-Mitte aktiv, wo er viele stadtbildprägende Bauten begleitet hat. Jetzt ist er Sprecher einer Planer-Gruppe, die den Hamburger Fernsehturm wiederbeleben will. 2001 wurde der Turm für die Öffentlichkeit geschlossen, viele Investoren versuchten einen Neuanfang, alle scheiterten. Es ist also eine sportliche Aufgabe, wie Peter Gero weiß. Aber Durchhaltevermögen und ein gewisses Maß an Standvermögen dürften ihm nicht fremd sein: Zum einen ist er Sportler und joggt viel. Zum anderen ist Gero trotz vieler Reisen sehr bodenständig und wohnt mit seiner Frau schon seit 43 Jahren in derselben Wohnung in Farmsen.

Seite 9 Neue Vision für den Turm