Die Trommler von Yamato gastieren ab 25.8. mit ihrer neuen Show „Bakuon“ in der Oper

Ein Satz reicht ebenso wenig wie ein Schlag. Man muss schon etwas weiter ausholen, um die Faszination von Yamato zu ergründen. Der Name steht für jenes Reich, das die Keimzelle des japanischen Staates war und auch heute noch als archaisches Synonym für Japan verwendet wird. In der Präfektur Nara, die als das Land der Yamato bekannt ist und als Wiege der japanischen Kultur, hat der Trommler Masa Ogawa 1993 Yamato – The Drummers of Japan gegründet.

Seit die Truppe fünf Jahre später beim Fringe-Festival im schottischen Edinburgh ihre Europapremiere feierte, hat sie sich zur international erfolgreichsten japanischen Künstlergruppe entwickelt. Die Meister der Taiko- und Wadaiko-Trommeln haben inzwischen mehr als sechs Millionen Zuschauer in etwa 50 Ländern begeistert, 200 Auftritten im Jahr sind für die Gruppe aus elf Akteuren die Regel. in Hamburg hat Yamato bereits in der Laeiszhalle und in der Staatsoper die Wände wackeln lassen. Und in der Oper bauen The Drummers of Japan nach sechs Jahren Pause vom 25. bis 30. August auch ihre bis zu 40 Trommeln für ihre neue Show auf: ­„Bakuon – Legend of the Heartbeat“.

Anders als bei Gruppen wie Ondekoza oder Kodo geht’s hier weniger rituell zu

„Bakuon“ heißt auch „großes Geräusch“. Und am optisch beeindruckendsten ist stets die Odaiko, eine 400-Kilo-Trommel von 1,80 Meter Durchmesser. „Ihr Ton ist wie ein Herzschlag“, hat Yamato-Gründer Ogawa schon vor Jahren erklärt, „und wir leben die Trommel.“ Anders jedoch als bei Gruppen wie Ondekoza oder Kodo geht es hier bei Yamato weniger ernst und rituell zu, an manchen Stellen gab es schon mal etwas infantil wirkende Mitklatschpassagen. So etwas haben die durchtrainierten und disziplinierten Männer und Frauen auf der Bühne indes gar nicht nötig: Ihre Show und sie selbst stecken voller Energie, wenn sie die langen Holzstöcke synchron erheben, sich scheinbar die Seele aus dem Leib trommeln und doch vor allem in die Seele des Klangs vordringen – zwischendurch immer mal wieder begleitet von laut gellenden Schreien.

Die Auftritte sind bis ins Detail choreografiert. Die Künstler springen, tanzen und wirbeln herum. Und das Klangvolumen von Yamato ist so gewaltig, dass Zuschauer im Saal die Rhythmen nicht nur hören, sondern die Vibrationen oft am ganzen Körper spüren.

„Bakuon – Legend of the Heartbeat“ erzählt vom Herzschlag des Seins. „Früher wurden Taikos bei Anlässen wie Regentänzen und bei Festen verwendet“, sagt Ensemble-Mitglied Akiko Ogawa, die Schwester des Gründers und Leiters. „Damals standen die Taiko-Trommeln in der Mitte, und die Menschen tanzten darum herum.“ Vor etwa 100 Jahren kam dann die Taiko auf die Bühne und hat sich als künstlerische Darstellung weiter fortgesetzt. Dank Yamato gleicht sie heute vor allem für Europäer einem modernem Beat, in dem Popularität über Spiritualität steht. Statt auf Kompositionen aus alter Zeit setzen Masa Ogawas Drummers of Japan – so hat seine Schwester Akiko erzählt – auf neue Stücke, die der Leiter alle selbst komponiert hat. Quasi am Puls der Zeit.

„Bakuon – Legend of the Heartbeat“ ­HH-Premiere 25.8., bis 30.8., Di-Fr jew. 20.00,
Sa 16.00 + 20.00, So 15.00, Hamburgische ­Staatsoper (U Gänsemarkt, U Stephansplatz), Dammtortr./Gr. Theaterstr. 25, Karten zu 13,- bis 67,- in allen HA-Ticket-Shops und unter der Hotline T. 30 30 98 98; Internet: www.yamato-show.com