Das Boxdrama „Southpaw“ bietet wenig Überraschendes

Dass Billy Hope (Jake Gyllenhaal) niemanden fürchtet, das prangt in tätowierten Lettern auf seinem Rücken („Fear No Man“). Und doch muss er sich gleich zu Beginn des Films im New Yorker Madison Square Garden sehr anstrengen: Nur knapp gelingt es dem Champ, seinen Weltmeistertitel im Halbschwergewicht zu verteidigen.

Ein schlechtes Omen: Nach mehr als 40 Siegen scheint Hopes Karriere ihren Scheitelpunkt erreicht zu haben. Auch Billys Frau (Rachel McAdams) spürt dies, nach dem Kampf redet sie ihm ins Gewissen, endlich eine Pause einzulegen. Doch es kommt alles noch viel schlimmer.

Schon mit seiner Darstellung eines abgemagerten Sensationsreporters in „Nightcrawler“ hat Gyllenhaal gezeigt, dass er vor körperlichen Veränderungen nicht zurückschreckt. In „Southpaw“ verwandelt sich der 34-Jährige in eine muskelstrotzende Kampfmaschine. Kaum eine Szene, in der Gyllenhaal, der für den Film täglich ein mehrstündiges Sportprogramm absolvierte, nicht entweder blutet, weint oder Unmengen an Schweiß verliert. Gelegentlich entbehrt sein körperbetontes Spiel, für das er bereits mit Robert De Niro verglichen wird, nicht einer gewissen Komik.

„Southpaw“ reiht sich ein in die Tradition amerikanischer Box-Dramen. Vergleiche mit Klassikern wie „Rocky“ und „Wie ein wilder Stier“ bleiben da nicht aus. Jedoch: Die Story vom Underdog, dem der Ruhm zum Verhängnis wird, ist konventionell inszeniert, zudem lässt das Drehbuch kaum ein Klischee aus.

„Southpaw“ USA 2015, 123 Min., ab 12 J. R: Antoine Fuqua, D: Jake Gyllenhaal, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, UCIs Mundsburg/ Othmarschen/Wandsbek; www.southpaw.de