Der Science-Fiction-Thriller „Self/Less“ ist vorhersehbar

Die Sterblichkeit ist schon ein Ärgernis. Ben Kingsley versucht das Sein in Richtung Unsterblichkeit zu verlängern, indem er praktisch jedes Filmangebot annimmt. Die Rolle des Immobilien-Tycoons Damien ist wie gemacht, weil dessen Verblendung mit seiner Selbstverliebtheit zusammenhängt.

Damien hat New York praktisch im Alleingang aus dem Boden gestampft, doch nun hat er Krebs. Sechs Monate sollen ihm noch bleiben. Albright (Matthew Goode) jedoch, ein Wissenschaftler mit auffälliger Brille und britischem Akzent, bietet gegen die Zahlung mehrerer Millionen eine lebensverlängernde Technik an, mit der man seinen Geist in einen gesunden Körper überträgt.

Diese Hülle verkörpert Ryan Reynolds, der, nachdem der Tycoon in ihn hineingeschlüpft ist, so tun muss, als sei er Ben Kingsley. Natürlich haut das nicht hin, wie auch die gesamte Übertragungsprozedur nicht zur vollen Zufriedenheit hinhaut, weil, man ahnt es, Reynolds gar keine leere Hülle ist. Was zur größten schauspielerischen Herausforderung für Reynolds hätte werden könnte, entwickelt sich nur zum Thriller mit Faustkämpfen, Verfolgungsjagden und Schusswaffengebrauch. Regisseur Tarsem Singh („The Cell“) hat sich alle visuell interessanteren Ideen verkniffen und den hoffnungslos konventionellen Film konsequent in einer Bildsprache erzählt. Ihr sieht man das naheliegende Happy End schon aus weiter Ferne an.

„Self/Less“ USA 2015, 117 Min., ab 12 J., R: T. Singh, D: Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Matthew Goode, täglich im Studio (auch OF), UCIs Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.selfless-film.de