Den Haag. Wie durch ein Wunder werden keine Menschen ernsthaft verletzt als zwei Kräne auf Wohnhäuser kippen und diese zerstören.

Ein spektakuläres Unglück mit zwei großen Kränen hat in Holland großen Schaden angerichtet. Die beiden Autokräne zerstörten vier Wohn- und Geschäftshäuser, als sie bei Arbeiten an einer Brücke von ihren schwimmenden Arbeitsplattformen kippten. Wie durch ein Wunder sei niemand ernsthaft verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der betroffenen Gemeinde Alphen aan den Rijn.

Aus den Trümmern der vier Häuser bargen die Rettungsmannschaften in der Nacht zum Dienstag einen Mann mit lediglich leichten Verletzungen, teilte die Feuerwehr mit. Mehrere andere Menschen hätten gerade noch rechtzeitig auf die Straße laufen können.

Als einen Lebensretter bezeichneten Augenzeugen laut Medienberichten einen Mitarbeiter eines direkt betroffenen Second-Hand-Ladens. „Weg, weg, raus aus dem Laden!“, habe der Mann geschrien, als ein Krachen zu hören war, berichtete eine Frau. Die Leute in dem Laden, der wenig später zertrümmert wurde, seien in Panik geflohen.

„Es sieht grausam aus“

Zu dem Unglück war es während Modernisierungsarbeiten auf der Juliana-Brücke gekommen. Die auf Schwimmdecks montierten zwei Hebekräne sollten einen großen vorgefertigten Straßenabschnitt auf der Brückenbaustelle ablegen. Als sie mit ihrer Last einzuschwenken begannen, kippten die Kräne jedoch von den Pontons auf die Häuser.

„Es sieht hier grausam aus“, sagte Bürgermeisterin Liesbeth Spies am Dienstag beim Besuch der Unglücksstelle. Angesichts der Zerstörungen sei es Riesenglück, dass es keine Toten gegeben habe. „Höchste Priorität hat jetzt die Sicherheit der Menschen in in der Nachbarschaft und dass sie bald wieder nach Hause können.“

Laut Feuerwehr mussten 14 Häuser auf eventuelle Folgeschäden untersucht werden. Mehrere Dutzend Bewohner hatten die Nacht anderweitig verbringen müssen, viele wurden von Familien oder Freunden aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren ein. Die technischen Gründe für das Unglück soll der niederländische Untersuchungsrat für Sicherheit (OVV) ermitteln. Bis zur vollständigen Klärung könne durchaus ein Jahr vergehen, erklärte der OVV. Bürgermeisterin Spies warnte vor voreiligen Schuldzuweisungen und Spekulationen.